ProjektEXTRESIGO – Einfluss von Extremwetter auf die Resilienz von Gewässerorganismen

Grunddaten

Akronym:
EXTRESIGO
Titel:
Einfluss von Extremwetter auf die Resilienz von Gewässerorganismen
Laufzeit:
15.08.2023 bis 15.08.2026
Abstract / Kurz- beschreibung:
Mit Fortschreiten des Klimawandels sind unsere heimischen Fließgewässer immer vielfältigeren Einflüssen ausgesetzt, unter anderem auch, weil immer häufiger Extremwettereignisse mit langen Trockenperioden und Starkregen auftreten. Stoffeinträge aus Kläranlagen und Regenüberlaufbecken, hohe Temperaturen, die auch zu Sauerstoffproblemen führen, verstärkte Partikelbelastungen und hydraulischer Stress beeinträchtigen hierbei die in den Gewässer lebenden Organismen in multifaktorieller Weise. Das Projekt “EXTRESIO - Einfluss von Extremwetter auf die Resilienz von Gewässerorganismen“ widmet sich dieser Thematik, indem der Einfluss langanhaltender Trockenperioden mit sehr geringen Basisabflüssen und hohen Stoffkonzentrationen sowie darauffolgender Starkregenereignisse, die zum Eintrag von ungereinigtem Abwasser über Regenüberlaufbecken und zur Remobilisierung von Stoffen aus Sedimenten führen, auf den Gesundheitszustand und die Resilienz aquatischer Wirbelloser untersucht. Hierzu werden an verschiedene Probestellen an mehreren Flüssen in Baden-Württemberg in regelmäßigen Abständen bei unterschiedlichen meteorologischen Bedingungen bei mittlerem Wasserstand, Niedrigwasser und nach Starkregenereignissen Proben entnommen. Mittels einer vielfältigen Methodenpalette werden sowohl direkt im Freiland als auch unter kontrollierten Bedingungen im Labor sowohl auf organismischer als auch auf suborganismischer Ebene Auswirkungen von Extremwetterereignissen untersucht. Durch Probestellen ober- und unterhalb von Regenüberlaufbecken und Kläranlagen werden 1. die Auswirkungen der unterschiedlichen Abwassereinleitungen analysiert, 2. die Veränderung dieser Auswirkungen durch Extremwetterereignisse dokumentiert und 3. die Resilienz aquatischer Wirbelloser ober- und unterhalb von Regenüberlaufbecken und Kläranlagen untersucht. Durch Integration von Kläranlagen mit verschiedenen Reinigungsstufen (ohne 4. Reinigungsstufe; Pulveraktivkohle seit 1992; Pulveraktivkohle seit 2013; Ozonung seit 2021) kann deren Eignung zur Minderung multifaktorieller Stresseinflüsse überprüft und ihre Auswirkungen auf die Resilienz aquatischer Gewässerorganismen aufgezeigt werden. Ergänzend werden entnommene Wasserproben mit verschiedenen Biotests auf entwicklungstoxische und endokrine Wirkpotentiale hin untersucht und chemisch auf bekannte ubiquitär nachweisbare Pharmazeutika und Pestizide, für welche im Oktober 2022 neue Umweltqualitätsnormen veröffentlicht wurden, analysiert. Durch multivariate Auswertung der Ergebnisse auf unterschiedlichen biologischen Ebenen sollen zum Schutz unserer Gewässer und im Sinne der Erfüllung der Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie Empfehlungen für ein nachhaltiges Gewässermanagement unter Berücksichtigung von Extremwetterereignissen ausgesprochen werden können.
Schlüsselwörter:
Klimawandel
climate change
Kläranlage
sewage plant
Extremwetter
Gewässerorganismen
Regenüberlaufbecken

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Institut für Evolution und Ökologie
Fachbereich Biologie, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Ansprechpartner/innen

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Universität Tübingen
Institut für Evolution und Ökologie
Fachbereich Biologie, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Lokale Einrichtungen

Institut für Evolution und Ökologie
Fachbereich Biologie
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Geldgeber

Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland
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