ProjektWie die Zeit vergeht

Grunddaten

Titel:
Wie die Zeit vergeht
Laufzeit:
01.04.2022 bis 30.09.2023
Abstract / Kurz- beschreibung:
Worin besteht das Vergehen der Zeit? Diese Frage steht im Mittelpunkt der geplanten Monografie. In der Zeitphilosophie ist die Auffassung verbreitet, dass die Zeit vergeht. Es gibt jedoch keinen Konsens darüber, unter welche Art von Phänomen Zeitvergehen fällt. Einer Sichtweise zufolge ist Zeitvergehen ein Phänomen, das in der objektiven Welt auftritt. Das Projekt der Erklärung dieses objektiven Phänomens ist in der Metaphysik verankert und in der Nachbarschaft der theoretischen Physik angesiedelt. Nach einer anderen Sichtweise ist Zeitvergehen ein Phänomen, das in unserer Erfahrung der Welt gegeben ist. Das Projekt der Erklärung dieses subjektiven Phänomens ist in der Philosophie des Geistes verankert und in der Nachbarschaft der Kognitionswissenschaft angesiedelt.

Das erste Hauptziel der geplanten Monografie besteht darin, die beiden Sichtweisen gleich zu gewichten und sie zueinander in Beziehung zu setzen. In der Metaphysik der Zeit finden sich Ausflüge in die Philosophie der Zeiterfahrung und umgekehrt. Aber eine Studie über Zeitervergehen, die Ansätze aus den verschiedenen Blickwinkeln systematisch integriert, ist bisher nicht durchgeführt worden. Von einer solchen integrativen Studie ist ein tieferes Verständnis des multiperspektivischen Raums möglicher Erklärungen des Zeitervergehens zu erwarten und damit ein Vorstoß in bisher unerforschtes Terrain. Die geplante Monografie spiegelt diese integrative Zielsetzung durch ihre zwei Teile wider. Teil A befasst sich mit der Realität des Zeitvergehens und konzentriert sich auf Fragen der Metaphysik von Zeit und Raumzeit, während sich Teil B mit der Erfahrung des Zeitvergehens befasst und sich auf Fragen der Philosophie des Geistes konzentriert, wobei die metaphysischen Grundlagen von Teil A in Teil B von struktureller Bedeutung sind.

Das zweite Hauptziel der Monografie besteht darin, den multiperspektivischen Raum möglicher Erklärungen zu durchqueren und ein spannendes, ungewöhnliches Ziel anzusteuern. Am Scheitelpunkt der Monografie wird eine Erklärung des Zeitvergehens entwickelt, die allen in der Monografie betrachteten alternativen Ansätzen überlegen ist. Diese Erklärung wird unter einer Hypothese entwickelt, die eine neue Art der Konzeption von Zeitvergehen definiert. Die Hypothese lautet, dass das Fundament erlebten Zeitvergehens die geometrische Struktur der subjektiv erfahrenen Raumzeit ist, wobei diese sich von der geometrischen Struktur der objektiven Raumzeit, wie sie in der Physik und Metaphysik beschrieben wird, unterscheidet.

Die acht Kapitel der Monografie bilden einen Pfad von der Standardkonzeption des Zeitvergehens in der Metaphysik der Zeit zu der geometrischen Konzeption des Zeitvergehens in der Philosophie der Zeiterfahrung. Auf die Betrachtung des Zeitvergehens als ein Phänomen in der objektiven Welt folgt die Betrachtung des Zeitvergehens als eine subjektive Illusion. Diese Illusion rahmt die gesamte menschliche Erfahrung ein und hat ihre Quelle in der Unfähigkeit des menschlichen Geistes, die vier-dimensionale geometrische Struktur der Raumzeit so zu erleben, wie sie wirklich ist. Nach dieser Konzeption sind unsere Erfahrungen des Zeitvergehens Ausdruck davon, wie der menschliche Geist die Zeit neu erfindet.

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Philosophisches Seminar
Fachbereich Philosophie-Rhetorik-Medien, Philosophische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Philosophisches Seminar
Fachbereich Philosophie-Rhetorik-Medien
Philosophische Fakultät

Geldgeber

Hannover, Niedersachsen, Deutschland
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