ProjektSchmerzmittelgebrauch im deutschen Fußball

Grunddaten

Titel:
Schmerzmittelgebrauch im deutschen Fußball
Laufzeit:
01.12.2021 bis 30.11.2023
Abstract / Kurz- beschreibung:
Schmerzen und Verletzungen werden in der Forschung als ein (nahezu) unvermeidbares Begleitphänomen des Leistungssports bezeichnet. Auch starke Schmerzen führen allerdings nicht zwingend zu einer Pause. In der vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft finanzierten GOAL-Studie gab die Hälfte der Nachwuchsathleten explizit an, dass auch starke Gelenkschmerzen in Ruhe kein Grund für eine Wettkampfabsage seien. In derselben Studie war außerdem eine Tendenz zur zu späten Pause trotz Schmerzen und ein zu früher Wiedereinstieg in Training und Wettkampf nach Verletzungen zu beobachten. Immerhin ein Viertel der Befragten gab sogar an, Schmerzen zu verheimlichen, um am Wettkampf teilnehmen zu dürfen. Generell lässt sich eine hohe Bereitschaft zur Teilnahme an Wettkämpfen trotz gesundheitlicher Beschwerden sowohl bei Nachwuchsleistungssportler*innen als auch bei erwachsenen Athlet*innen feststellen. Der riskante Umgang mit Verletzungen und Schmerzen scheint kein spezifisch deutsches Phänomen zu sein. Internationale qualitative Analysen mit Nachwuchsathlet*innen und erwachsenen Spitzensportler*innen deuten vielmehr darauf hin, dass die Verheimlichung von Schmerzen im professionellen und semiprofessionellem Sport fast den Regelfall darstellt. Schmerzverheim¬lichung zieht wiederum nicht selten eine Verschlechterung des Gesundheitszustands oder gar eine Chronifizierung körperlicher Beschwerden nach sich. Das für die medizinische Betreuung größte Problem bei der Behandlung von Schmerzen ist, dass diese nicht objektiv bestimmbar und auch nicht unbedingt sichtbar sind, was einer Bagatellisierung durch Athlet*innen, Trainer*innen, Funktionär*innen und sogar das medizinische Personal Vorschub leistet. Schmerzen zu bagatellisieren stellt wiederum ein Risiko für einen zu frühen Einsatz nach Verletzungen, das Umgehen präventiver und rehabilitativer Richtlinien und nicht zuletzt eben den unangemessenen Einsatz von Schmerzmitteln dar. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass bereits im Jugendalter fast die Hälfte aller in der GOAL-Studie befragten jungen Athlet*innen die Einnahme von Schmerzmitteln als sehr gut mit Wettkampf und Training vereinbar ansieht. Den Forschungsdefiziten entsprechend verfolgt das Forschungsvorhaben das übergeordnete Ziel, die Vergabemuster von Schmerzmitteln im professionellen Fußball, sowie die Muster des Schmerzmittelkonsums im semiprofessionellen Fußball zu identifizieren und die Bedingungskonstellationen zu ermitteln, die den Schmerzmittelkonsum beeinflussen.
Schlüsselwörter:
Schmerzen
Verletzungen
Nachwuchsleistungssport
DFB
Schmerzmittel
Chronifizierung
DFL
Schmerzmittelkonsum
Sportmedizin
Arzt
Fußball
soccer
Spitzensport
elite sport

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Institut für Sportwissenschaft (IfS)
Fachbereich Sozialwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Interfakultäres Forschungsinstitut für Sport und körperliche Aktivität
Interfakultäre Institute

Ansprechpartner/innen

Fachbereich Sozialwissenschaften
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Institut für Sportwissenschaft (IfS)
Fachbereich Sozialwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät

Weitere Mitarbeiter/innen

Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik (Department)
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Institut für Sportwissenschaft (IfS)
Fachbereich Sozialwissenschaften
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Abteilung V, Sportmedizin
Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik (Department)
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät

Geldgeber

Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland
Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland
Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland
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