Taktarbeit Montage

Integration tätigkeitsspezifischer Belastungswechsel zur Verringerung der physischen Beanspruchung bei Taktarbeit

01.03.2021 bis 31.08.2022

Beschäftigte in der Produktion arbeiten häufig (ca. 45%) in Taktarbeit. Dabei ist ein stetiger Trend zur Verkürzung der Taktzeiten zu erkennen, sodass sich in einer Vielzahl der produzierenden Unternehmen eine Taktzeit von ca. einer Minute als Norm etabliert hat. Demgegenüber steht, dass taktgebundene Arbeit als ein wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung verschiedener Muskel-Skelett-Erkrankungen bzw. Repetitive Strain Injuries gilt. Die Ursache dieses Risikofaktors sind die in Folge der Taktarbeit geringen Zykluszeiten und die sich daraus ergebenden häufigen Wiederholungen gleichförmiger Bewegungen, die zu hohen Belastungen und Beanspruchungen der Muskeln, Sehnen und Nerven führen und oftmals lange Arbeitsausfallzeiten der Mitarbeiter bedingen. Resultierende Berufskrankheiten sind beispielsweise die BK2101 Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehnen- oder Muskelansätze oder die BK2113 Karpaltunnel-Syndrom.
Zur gezielten Prävention von arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) bzw. Repetitive Strain Injuries bedarf es innovativer Konzepte und Methoden, mit deren Hilfe eine sowohl wirtschaftliche als auch gesundheitsorientierte Taktarbeit sichergestellt wird. Dazu wird in dem beantragten Forschungsvorhaben explorativ untersucht, ob die Integration spezifischer Belastungswechsel (in einem Tätigkeitsabschnitt belastete Muskeln werden in einem nächsten Tätigkeitsabschnitt gezielt entlastet bzw. andersartig belastet) in die Taktarbeit zu einer Reduzierung der physischen Beanspruchung beiträgt und damit das Potential zur Prävention von Berufskrankheiten hat.