ZUSE

Zusammenhalt durch Sicherheit? Diskurse, Interaktionen und Praktiken des europäischen Zusammenhaltes im Feld Sicherheit

01.01.2021 bis 31.12.2023

Das Projekt ZUSE untersucht, wie sich Sicherheit als Leitvorstellung zur Organisation europäischen Zusammenhaltes innerhalb öffentlicher Diskurse entwickelt, wie sich dies in konkrete Interaktionen und Praktiken auf verschiedenen Ebenen übersetzt, und welche Wirkungen auf Politik und Gesellschaft damit verbunden sind. Dieses Teilprojekt von ZUSE untersucht, wie Sicherheit innerhalb offizieller Diskurse auf europäischer Ebene dargestellt wird und welche Vorstellungen und Ideen von Zusammenhalt in Europa sich darin finden. Es analysiert zum einen, wie der Begriff „Sicherheit“ in den jeweiligen Artikulationen mit Bedeutung gefüllt und in Bezug zu Zusammenhalt und Identität innerhalb der EU gesetzt wird. Zum anderen untersucht es, welche Bedrohungen dabei als Sicherheitsproblem dargestellt werden, ohne dass da-bei immer explizit Bezug auf Sicherheit genommen wird, wie dabei die Identität eines Referenzobjektes konstruiert wird, und ob und wie dabei bestimmte Akteur*innen innerhalb oder außerhalb der EU als „negatives Anderes“ dargestellt werden. Um Änderungen und Verschiebungen dieser dynamischen Konzepte seit dem Ende des Kalten Krieges nachvollziehen zu können, umfasst das Arbeitspaket den Unter-suchungszeitraum 1990-2020. Über die sich im Diskurs findenden Metanarrative sollen ferner die Kontextbedingungen für den Erfolg oder Misserfolg von Sicherheitsdarstellungen herausgearbeitet und über eine parallele Zeitungsanalyse sowie Interviews mit den Redner*innen oder Akteur*innen aus deren Umkreis validiert werden. Dabei soll insbesondere die Frage eine Rolle spielen, ob einzelne Repräsentationen ursprünglich der administrativen oder gesellschaftlichen Ebene entstammten oder ob die politischen Akteure als „discursive entrepreneurs“ die breitere Debatte entscheidend prägen konnten.