ProjektAutomatic and controlled information processing in conflict tasks
Grunddaten
Titel:
Automatic and controlled information processing in conflict tasks
Laufzeit:
01.06.2021 bis 31.05.2023
Abstract / Kurz- beschreibung:
Tagtäglich sind wir Menschen einer riesigen Anzahl verschiedener Reize aus unserer Umgebung und unseres Umfeldes ausgesetzt. Doch trotz dieser Vielzahl an sowohl auditiven und visuellen Reizen (z.B., Ton einer Hupe, Farbe einer Ampel) als auch denen anderer Reizmodalitäten (z.B. taktile) sind wir normalerweise in der Lage, genau jene Reize auszuwählen und tiefergehend zu verarbeiten, welche für das Erreichen situationsabhängiger Handlungsziele förderlich und notwendig sind. Um zielgerichtete motorische Handlungen ausführen zu können (z.B., Bedienen des Navigationsgerät), müssen somit unsere sensorischen, kognitiven und motorischen Systeme koordiniert werden, so dass die Informationsverarbeitung von störenden (irrelevanten) Reizen abgeschirmt wird.
Ein zentrales Ziel der kognitiven Psychologie ist es zu verstehen, wie die in Zusammenhang mit der Informationsverarbeitung stehenden mentalen Prozesse ablaufen, welche unser menschlichen Fähigkeit zugrundeliegen, zu jeder Zeit adaptives Verhalten zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wird häufig die zeitliche Dauer einfacher Handlungen in experimentellen Konfliktsituationen mittels der Messung der Reaktionszeit (RZ) untersucht. Die bisherigen Untersuchungen der RZ weisen nun darauf hin, dass insbesondere automatisch ablaufende Prozesse durch handlungsirrelevante Umweltreize ausgelöst werden und dadurch kontrolliert ablaufende Prozesse basierend auf handlungsrelevanten Umweltreizen beeinträchtigen können („RZ-Konflikteffekte“). Dabei ist derzeit jedoch noch unklar, welche Stufen der sensomotorischen Informationsverarbeitung daran beteiligt sind, wenn wir dem Einfluss irrelevanter Reize ausgesetzt sind. Genauer gesagt wissen wir bisher nicht, ob automatische und kontrollierte Aktivierungsprozesse während a) modalitäts-spezifischen (frühen sensorischen, späten motorischen) Verarbeitungsstufen und/oder während b) einer zentralen, abstrakten (modalitäts-unspezifischen) Verarbeitungsstufe interagieren.
Das übergeordnete Ziel dieses Projektes ist es deshalb, den Entstehungsort der beobachtbaren RZ-Konflikteffekte in Bezug auf diese Verarbeitungsstufen zu lokalisieren. Um die spezielle zeitliche Dynamik der beteiligten Informationsverarbeitungsprozesse zu berücksichtigen, werden hierzu Vorhersagen eines kürzlich eingeführten mathematischen Modells berücksichtigt (Diffusion Model for Conflict tasks, Ulrich et al., 2015). Ausgehend von den Vorhersagen dieses Modells sollen eine Reihe von Experimenten durchgeführt werden, in welchen modalititäts-spezifische Manipulationen (z.B., benötigte motorische Kraft) mit zwei verschiedenen Konfliktsituationen (Eriksen Flanker Effekt Paradigma, Simon Effekt Paradigma) im Labor kombiniert werden. Durch dabei durchgeführte (Verteilungs-)Analysen der empirischen RZn können Rückschlüsse darüber getroffen werden, ob und wie frühe sensorische, zentral-abstrakte und späte motorische Verarbeitungsprozesse bei der Konfliktverarbeitung beteiligt sind.
Die Spezifizierung und Erweiterung des Verständnisses der diesen Konflikteffekten zugrundeliegenden beteiligten mentalen Prozesse stellt einen wichtigen weiteren Schritt dar, um die Architektur des menschlichen Informationsverarbeitungssystems zu präzisieren. Dies verspricht ein besseres Verständnis darüber, wie es beispielsweise zur Ausführung impulsiver und unwillentlicher Handlungen kommen kann, wenn störende Reize nicht inhibiert werden können. In gleicher Weise lässt sich mit einem solchen Wissen genauer spezifizieren, welche Prozesse im Alter oder durch die Einnahme von Medikamenten beeinträchtigt werden (z.B., frühe sensorische oder späte motorische Prozesse). Darüber hinaus kommt dem Verständnis der menschlichen Informationsverarbeitung in unserer zunehmend technologisierten Welt eine tragende Rolle zu.
Ein zentrales Ziel der kognitiven Psychologie ist es zu verstehen, wie die in Zusammenhang mit der Informationsverarbeitung stehenden mentalen Prozesse ablaufen, welche unser menschlichen Fähigkeit zugrundeliegen, zu jeder Zeit adaptives Verhalten zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wird häufig die zeitliche Dauer einfacher Handlungen in experimentellen Konfliktsituationen mittels der Messung der Reaktionszeit (RZ) untersucht. Die bisherigen Untersuchungen der RZ weisen nun darauf hin, dass insbesondere automatisch ablaufende Prozesse durch handlungsirrelevante Umweltreize ausgelöst werden und dadurch kontrolliert ablaufende Prozesse basierend auf handlungsrelevanten Umweltreizen beeinträchtigen können („RZ-Konflikteffekte“). Dabei ist derzeit jedoch noch unklar, welche Stufen der sensomotorischen Informationsverarbeitung daran beteiligt sind, wenn wir dem Einfluss irrelevanter Reize ausgesetzt sind. Genauer gesagt wissen wir bisher nicht, ob automatische und kontrollierte Aktivierungsprozesse während a) modalitäts-spezifischen (frühen sensorischen, späten motorischen) Verarbeitungsstufen und/oder während b) einer zentralen, abstrakten (modalitäts-unspezifischen) Verarbeitungsstufe interagieren.
Das übergeordnete Ziel dieses Projektes ist es deshalb, den Entstehungsort der beobachtbaren RZ-Konflikteffekte in Bezug auf diese Verarbeitungsstufen zu lokalisieren. Um die spezielle zeitliche Dynamik der beteiligten Informationsverarbeitungsprozesse zu berücksichtigen, werden hierzu Vorhersagen eines kürzlich eingeführten mathematischen Modells berücksichtigt (Diffusion Model for Conflict tasks, Ulrich et al., 2015). Ausgehend von den Vorhersagen dieses Modells sollen eine Reihe von Experimenten durchgeführt werden, in welchen modalititäts-spezifische Manipulationen (z.B., benötigte motorische Kraft) mit zwei verschiedenen Konfliktsituationen (Eriksen Flanker Effekt Paradigma, Simon Effekt Paradigma) im Labor kombiniert werden. Durch dabei durchgeführte (Verteilungs-)Analysen der empirischen RZn können Rückschlüsse darüber getroffen werden, ob und wie frühe sensorische, zentral-abstrakte und späte motorische Verarbeitungsprozesse bei der Konfliktverarbeitung beteiligt sind.
Die Spezifizierung und Erweiterung des Verständnisses der diesen Konflikteffekten zugrundeliegenden beteiligten mentalen Prozesse stellt einen wichtigen weiteren Schritt dar, um die Architektur des menschlichen Informationsverarbeitungssystems zu präzisieren. Dies verspricht ein besseres Verständnis darüber, wie es beispielsweise zur Ausführung impulsiver und unwillentlicher Handlungen kommen kann, wenn störende Reize nicht inhibiert werden können. In gleicher Weise lässt sich mit einem solchen Wissen genauer spezifizieren, welche Prozesse im Alter oder durch die Einnahme von Medikamenten beeinträchtigt werden (z.B., frühe sensorische oder späte motorische Prozesse). Darüber hinaus kommt dem Verständnis der menschlichen Informationsverarbeitung in unserer zunehmend technologisierten Welt eine tragende Rolle zu.
Schlüsselwörter:
Kognitionspsychologie
cognitive psychology
Mentale Chronometrie
Konfliktverarbeitung
Beteiligte Mitarbeiter/innen
Leiter/innen
Fachbereich Psychologie
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Lokale Einrichtungen
Fachbereich Psychologie
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Universität Tübingen
Universität Tübingen
Geldgeber
Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland