ProjektSchlaf und Wachkoma – Schlafverhalten und Gedächtnisbildung bei Patienten mit schweren Bewusstseinsstörungen

Grunddaten

Akronym:
Schlaf und Wachkoma
Titel:
Schlafverhalten und Gedächtnisbildung bei Patienten mit schweren Bewusstseinsstörungen
Laufzeit:
15.12.2020 bis 14.12.2023
Abstract / Kurz- beschreibung:
Das Vorhandensein von Schlaf- und Wachzyklen ist ein wichtiges Diagnosekriterium des Wechsels vom akuten Koma zum Wachkoma (Syn. „Unresponsive Wakefulness Syndrome“, UWS) oder minimalen Bewusstseinszustand (MCS). Da der positive Effekt des Schlafes auf die Konsolidierung von Gedächtnisspuren bei verschiedenen Populationen zuverlässig nachgewiesen wurde und die Mechanismen dieses Effekts gut erforscht wurden, stellt sich die Frage, ob der entsprechende fördernde Effekt auch bei UWS- und MCS-Patienten existiert – und wenn ja, ob dieser Effekt in der Rehabilitation dieser Patienten angewendet werden könnte. Um dies zu untersuchen, musste man zuerst (a) die physiologische Struktur des Schlafes bei diesen Patienten beschreiben (denn sie unterscheidet sich stark von der des normalen Schlafes), (b) die Kriterien der Schlafauswertung für die Patienten festlegen (denn wegen der erheblichen Unterschiede in der Schlafstruktur müssen bestehende Kriterien an die Krankenpopulation angepasst werden, (c) die besonderen Lernaufgaben für Schwersthirnverletzte entwickeln (denn man kann nicht diesen Patienten dieselben Aufgaben wie den Gesunden darbieten). All diese Ziele wurden in der ersten Förderperiode dieses Projekts bereits erreicht. Damit können wir jetzt in der zweiten Projektphase die Hypothese überprüfen, nach welcher Schlaf bei UWS- und MCS-Patienten zur Konsolidierung von Gedächtnisspuren beiträgt. In einem Within-Subject-Design durchlaufen UWS- und MCS-Pateinten drei Bedingungen:
1.Bedingung Schlaf: Lernaufgabe =>5-stündiges Intervall mit Schlaf => Retest Lernaufgabe
2.Bedingung Wachheit: Lernaufgabe =>5-stündiges Intervall ohne Schlaf => Retest Lernaufgabe
3.Kontrollbedingung: 5-stündiges Intervall ohne Schlaf => Lernaufgabe (keine Lernaufgabe vor dem Intervall).
Die Kontrollbedingung ist notwendig, um den Effekt therapeutischer Interventionen während Wachheit vom Effekt der Konsolidierung zu unterschieden. Wir erwarten, dass die Verbesserung der Gedächtnisleistung zwischen der ersten Darbietung der Lernaufgabe und dem Retest v.a. in der Bedingung Schlaf stattfindet und mit bestimmten Schlafkomponenten (Spindeln, Slow Oscillations) sowie mit dem neuropsychologischen Status der Patienten zusammenhängt.
Schlüsselwörter:
Schlaf
sleep
Bewusstsein
awareness
Lernen
learning
Konditionierung
Unresponsive Wakefulness Syndrom (UWS)
Minimally Conscious State (MCS)
Ereigniskorrelierte Hirnpotentiale

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Institut für Medizinische Psychologie
Nichtklinische Institute, Medizinische Fakultät

Ansprechpartner/innen

Institut für Medizinische Psychologie
Nichtklinische Institute, Medizinische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Institut für Medizinische Psychologie
Nichtklinische Institute
Medizinische Fakultät

Geldgeber

Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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