Zahlenverarbeitung und Rechnen bei Morbus Parkinson

01.02.2021 bis 31.01.2022

Moderne westliche Gesellschaften sehen sich derzeit mit den Herausforderungen des demografischen Wandels
konfrontiert. Damit einhergehend führen altersassoziierte Krankheiten zu medizinischen, finanziellen und psychologischen Belastungen für Patient*innen, Angehörige sowie Mehraufwendungen für das Gesundheitssystem.
Der Umgang mit Zahlen und Rechenfertigkeiten spielen bei Alltagsaktivitäten der älteren Bevölkerung
wie Finanzen, Medikamentenmanagement, Transport und Zeitmanagement eine fundamentale Rolle. Spezifische
Beeinträchtigungen dieser Domäne bei Älteren mit neurodegenerativen Erkrankungen stehen mit einem Verlust der Selbstständigkeit, dem Kardinalsymptom der Demenz, in Verbindung. Die Detektion von Problemen der
Zahlenverarbeitung und Rechenfertigkeit könnte somit dazu beitragen, Demenzerkrankungen frühzeitig zu erkennen und diagnostische Maßnahmen einzuleiten. Eine neurodegenerative Erkrankung, bei der Zahlenverarbeitung und Rechnen noch nicht ausreichend untersucht wurde, ist Morbus Parkinson. Dabei legen sowohl die praktische klinische Beobachtung als auch die Überlappung von degenerierenden Hirnarealen mit Arealen der Zahlenverarbeitung bedeutsame Defizite nahe. Daher sollen Zahlenverarbeitung und Rechnen bei Morbus Parkinson mit den vorgelegten Studien systematisch und theoretisch fundiert untersucht werden. Die beantragten Gelder sollen zur Bezahlung der
Proband*innen sowie zur Anschaffung von psychometrischem Testmaterial verwendet werden. Das Ziel der Studien ist die Identifikation von Rechendefiziten und ihre eventuelle Nutzung für die Diagnostik kognitiver Störungen bei Parkinson.