ProjectISES! – Internetbezogene Störungen: Eltern Stärken! (ISES!)
Basic data
Acronym:
ISES!
Title:
Internetbezogene Störungen: Eltern Stärken! (ISES!)
Duration:
01/06/2020 to 31/03/2022
Abstract / short description:
Wirtschaft und Politik sind sich darin einig, dass die Erhöhung des Tempos der „Digitalisierung“ in Deutschland eine wesentliche Herausforderung ist, um den Wohlstand der Bevölkerung zu sichern. Schon Kinder sind im Umgang mit Computern, Tablets und Smartphones zu fördern, dies gilt als Schlüsselkompetenz für späteren beruflichen Erfolg. Obwohl natürlich zuallererst an produktive Arbeit mit diesen Technologien gedacht wird, haben auch soziale Netzwerke und Computerspiele eine wichtige Rolle. Doch diese Technik kann zur Gefahr für die Familie werden.
Jugendliche wachsen mit den neuen Medien auf und verbringen viel Zeit damit. Eltern dagegen sehen es mit Besorgnis, wenn sie erleben, dass ihre heranwachsenden Kinder nicht durch gutes Zureden und Drohungen von ihren Geräten weg zu bewegen sind, wenn sie nachts heimlich online und morgens müde in der Schule sind oder den Schulbesuch gar verweigern, wenn jeder Streit in der Familie sich nur noch um die Nutzungszeiten zu drehen scheint. Die neuere psychiatrische Wissenschaft gibt ihnen insofern recht, dass die Computerspielsucht („gaming disorder“) zunehmend als ernsthafte seelische Störung gesehen wird. Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung belegen, dass 5,8% der 12-17 Jährigen in Deutschland von einer Internetsucht betroffen sind, 22,4% gelten als „problematische Nutzer“. Internet- und Computerspielsucht hindert Menschen daran, ihr berufliches Potenzial auszuschöpfen und führt junge Erwachsene in den Hartz-IV-Bezug. Sie fördert Begleiterkrankungen und Folgestörungen wie z.B. Depressionen. Warum führt diese Sucht zu derartigen Konsequenzen, obwohl sie doch relativ zu anderen Suchterkrankungen recht gut behandelbar ist?
Jugendliche Computerspielsüchtige sind sich in der Regel ihrer Problematik wenig bewusst und noch weniger suchen gar Hilfe. Ihnen erscheint die Sucht wie ein Problem ihrer Eltern. Im Kampf gegen die elterlichen Grenzen können Jugendlichen ihre eigene Unfähigkeit, sich selbst Grenzen zu setzen, vielfach ausblenden. Daher sind es in der Regel die Eltern, die zuerst Hilfe nachfragen. Sie sind es nicht nur, weil sie sich früher der wachsenden Problematik ihres Kindes bewusst werden, sondern auch, weil der ständige Streit um Grenzen ihre Familie zu zerstören beginnt und ihre eigene seelische und körperliche Gesundheit gefährdet. In derartig betroffenen Familien kann es zu Diebstahl, Kreditkartenmissbrauch, Sachbeschädigung und letztlich körperlicher Gewalt kommen. Jugendliche fallen aus dem gesellschaftlichen System, verweigern den Schulbesuch, Eltern reduzieren ihre Berufstätigkeit, aus Angst ihr Kind alleine zu lassen.
Diese Familien benötigen Hilfe, doch es ist unerforscht, wie ihnen geholfen werden kann. Daher wurde in Tübingen ein Gruppentraining für Angehörige von Computer-spielsüchtigen in sechs Sitzungen à 1,5 Stunden entwickelt und erprobt. Das Trai-ning lebt dabei nicht nur von den einzelnen Bausteinen, sondern von der emotionalen Unterstützung, die sich die Familien in der Gruppe geben können. Die Eltern werden zu Co-Therapeuten ausgebildet und lernen im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe ihr Kind positiv zu beeinflussen. Mit dem Gruppenprogramm sollen die Lebensqualität der Teilnehmenden verbessert und Belastungen reduziert werden. Die Betroffenen sollen zu einer Veränderung des Nutzungsverhaltens und zur Behandlung motiviert werden.
Im Rahmen der beantragten Förderung soll (1.) eine randomisiert-kontrollierte Evaluation des Trainings durchgeführt werden. Die (2.) Erarbeitung eines webbasierten Einzeltrainings soll geleistet werden, da das Angebot von Angehörigengruppen in strukturschwachen Regionen möglicherweise nicht umsetzbar ist. (3.) Eine bundesweite Onlinestudie zur Befragung von Eltern Computerspielsüchtiger soll durchgeführt werden, um deren Belastungen und Bedarf genauer zu erforschen. Das bedeutsame Potential der Ergebnisse für den Bürger, die klinische Forschung, Wirtschaft und Gesundheitsökonomie wird im Folgenden erläutert.
Jugendliche wachsen mit den neuen Medien auf und verbringen viel Zeit damit. Eltern dagegen sehen es mit Besorgnis, wenn sie erleben, dass ihre heranwachsenden Kinder nicht durch gutes Zureden und Drohungen von ihren Geräten weg zu bewegen sind, wenn sie nachts heimlich online und morgens müde in der Schule sind oder den Schulbesuch gar verweigern, wenn jeder Streit in der Familie sich nur noch um die Nutzungszeiten zu drehen scheint. Die neuere psychiatrische Wissenschaft gibt ihnen insofern recht, dass die Computerspielsucht („gaming disorder“) zunehmend als ernsthafte seelische Störung gesehen wird. Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung belegen, dass 5,8% der 12-17 Jährigen in Deutschland von einer Internetsucht betroffen sind, 22,4% gelten als „problematische Nutzer“. Internet- und Computerspielsucht hindert Menschen daran, ihr berufliches Potenzial auszuschöpfen und führt junge Erwachsene in den Hartz-IV-Bezug. Sie fördert Begleiterkrankungen und Folgestörungen wie z.B. Depressionen. Warum führt diese Sucht zu derartigen Konsequenzen, obwohl sie doch relativ zu anderen Suchterkrankungen recht gut behandelbar ist?
Jugendliche Computerspielsüchtige sind sich in der Regel ihrer Problematik wenig bewusst und noch weniger suchen gar Hilfe. Ihnen erscheint die Sucht wie ein Problem ihrer Eltern. Im Kampf gegen die elterlichen Grenzen können Jugendlichen ihre eigene Unfähigkeit, sich selbst Grenzen zu setzen, vielfach ausblenden. Daher sind es in der Regel die Eltern, die zuerst Hilfe nachfragen. Sie sind es nicht nur, weil sie sich früher der wachsenden Problematik ihres Kindes bewusst werden, sondern auch, weil der ständige Streit um Grenzen ihre Familie zu zerstören beginnt und ihre eigene seelische und körperliche Gesundheit gefährdet. In derartig betroffenen Familien kann es zu Diebstahl, Kreditkartenmissbrauch, Sachbeschädigung und letztlich körperlicher Gewalt kommen. Jugendliche fallen aus dem gesellschaftlichen System, verweigern den Schulbesuch, Eltern reduzieren ihre Berufstätigkeit, aus Angst ihr Kind alleine zu lassen.
Diese Familien benötigen Hilfe, doch es ist unerforscht, wie ihnen geholfen werden kann. Daher wurde in Tübingen ein Gruppentraining für Angehörige von Computer-spielsüchtigen in sechs Sitzungen à 1,5 Stunden entwickelt und erprobt. Das Trai-ning lebt dabei nicht nur von den einzelnen Bausteinen, sondern von der emotionalen Unterstützung, die sich die Familien in der Gruppe geben können. Die Eltern werden zu Co-Therapeuten ausgebildet und lernen im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe ihr Kind positiv zu beeinflussen. Mit dem Gruppenprogramm sollen die Lebensqualität der Teilnehmenden verbessert und Belastungen reduziert werden. Die Betroffenen sollen zu einer Veränderung des Nutzungsverhaltens und zur Behandlung motiviert werden.
Im Rahmen der beantragten Förderung soll (1.) eine randomisiert-kontrollierte Evaluation des Trainings durchgeführt werden. Die (2.) Erarbeitung eines webbasierten Einzeltrainings soll geleistet werden, da das Angebot von Angehörigengruppen in strukturschwachen Regionen möglicherweise nicht umsetzbar ist. (3.) Eine bundesweite Onlinestudie zur Befragung von Eltern Computerspielsüchtiger soll durchgeführt werden, um deren Belastungen und Bedarf genauer zu erforschen. Das bedeutsame Potential der Ergebnisse für den Bürger, die klinische Forschung, Wirtschaft und Gesundheitsökonomie wird im Folgenden erläutert.
Keywords:
Internetsucht
Angehörige
treatment
Behandlung
Involved staff
Managers
Department of Psychiatry and Psychotherapy
Hospitals and clinical institutes, Faculty of Medicine
Hospitals and clinical institutes, Faculty of Medicine
Other staff
Department of Psychiatry and Psychotherapy
Hospitals and clinical institutes, Faculty of Medicine
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Department of Psychiatry and Psychotherapy
Hospitals and clinical institutes, Faculty of Medicine
Hospitals and clinical institutes, Faculty of Medicine
Department of Psychiatry and Psychotherapy
Hospitals and clinical institutes, Faculty of Medicine
Hospitals and clinical institutes, Faculty of Medicine
Department of Psychiatry and Psychotherapy
Hospitals and clinical institutes, Faculty of Medicine
Hospitals and clinical institutes, Faculty of Medicine
Local organizational units
Department of Paediatric Psychiatry, Psychosomatic and Psychotherapy with Polyclinic
Department of Psychiatry and Psychotherapy
Hospitals and clinical institutes, Faculty of Medicine
Hospitals and clinical institutes, Faculty of Medicine
Department of General psychiatry and psychotherapy with outpatient clinic
Department of Psychiatry and Psychotherapy
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Funders
Stuttgart, Baden-Württemberg, Germany