ProjektSamuel Huntington (1927-2008) und die intellectual history des 20. Jahrhunderts

Grunddaten

Titel:
Samuel Huntington (1927-2008) und die intellectual history des 20. Jahrhunderts
Laufzeit:
01.04.2020 bis 31.03.2023
Abstract / Kurz- beschreibung:
Der amerikanische Politologe Samuel Huntington (1927-2008) gilt als ein maßgeblicher Sozialwissenschaftler des 20. Jahrhunderts – und als unorthodoxer public intellectual zudem. Seit den 1950er Jahren beteiligte er sich führend an Debatten über die postkoloniale Staatenbildung und politische Umbrüche in den Vereinigten Staaten selbst, über die amerikanische Rolle in der Welt und die Gestalt der globalen Ordnung. Wie wenige andere Sozialwissenschaftler polarisierte Huntington seine Zeitgenossen, denen er mal als hellsichtiger Beobachter und mal als empirisch fragwürdiger Ideologe galt. Abgesehen von seiner kontroversen Rezeption belegt seine Karriere nicht nur einen erheblichen wissenschaftlichen Einfluss, sondern auch eine kontinuierliche Nähe zur politischen Macht: Der Harvard-Professor gehörte einer Reihe staatlicher und privat geförderter Gremien an, beriet verschiedene amerikanische Regierungen und Präsidentschaftskandidaten und beteiligte sich an politischen Reformdiskussionen in Ländern wie Brasilien während der Militärdiktatur und Südafrika während der Apartheid.

Das Ziel der geplanten Studie ist es, die intellektuelle Biographie Huntingtons zu erschließen und eine Interpretation seines Werks zu entwickeln, die Huntingtons politisches Denken geschichtlich einordnet und erklärt. Erstens soll analysiert werden, in welcher Weise Huntington seine Gegenwart deutete und durch politische Empfehlungen zu gestalten versuchte. Zweitens gilt es zu untersuchen, wie sein akademisches Umfeld und seine Tätigkeit als politischer Berater die intellektuelle Produktion des Politikwissenschaftlers formten. Drittens sollen Huntingtons Interventionen in die breiteren gesellschaftlichen und politischen Diskussionszusammenhänge seiner Zeit eingeordnet und dadurch herausgearbeitet werden, inwiefern sein Denken symptomatisch für eine Generation amerikanischer cold war liberals war. Mit alledem, so die Annahme des Projekts, lassen sich zentrale Prozesse der gesellschaftlichen Selbstverständigung und Mechanismen des Umgangs mit einer als krisenhaft empfundenen Welt näher erforschen, die in der amerikanischen Geschichte der zweiten Jahrhunderthälfte tiefe Spuren hinterlassen haben.
Schlüsselwörter:
Intellectual History
USA
Konservatismus

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Eckel, Jan
Seminar für Zeitgeschichte
Fachbereich Geschichtswissenschaft, Philosophische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Seminar für Zeitgeschichte
Fachbereich Geschichtswissenschaft
Philosophische Fakultät

Geldgeber

Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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