ProjektGeschlechtshormone und Belohnungsverarbeitung/Stressreaktivität

Grunddaten

Titel:
Geschlechtshormone und Belohnungsverarbeitung/Stressreaktivität
Laufzeit:
01.01.2020 bis 01.01.2023
Abstract / Kurz- beschreibung:
Projekt 1: Hormone und Belohnungsverarbeitung
Belohnungsverarbeitung beschreibt Verhalten nach Erhalt einer Belohnung oder Bestrafung und trägt maßgeblich zum Lernen von Wirkzusammenhängen bei. Verschiedenen psychischen Störungen kann eine suboptimale Belohnungsverarbeitung zugrunde liegen bzw. deren Verlauf beeinflussen, z.B. Suchterkrankungen, Essstörungen oder Depressionen. Es gibt erste Hinweise darauf, dass Frauen und Männer Unterschiede in der Belohnungsverarbeitung zeigen und dies den größeren Anteil von Frauen bei Essstörungen oder Depression erklären kann bzw. den unterschiedlichen Verlauf von Suchterkrankungen bei Männern und Frauen. Ergebnisse aus Tiermodellstudien lassen darauf schließen, dass eine Modulation durch Geschlechtshormone Einfluss auf die Belohnungsverarbeitung bei Frauen nehmen kann: insbesondere die Hormone Östradiol und Progesteron sollen dabei eine entscheidende Rolle spielen. Wir möchten mit dieser Studie den Einfluss von Geschlechtshormonen auf die Belohnungsverarbeitung bei Frauen untersuchen und testen deshalb die Belohnungsverarbeitung mithilfe einer App über den Verlauf eines Menstruationszyklus hinweg. Dadurch können wir unterschiedliche hormonelle Phasen miteinander vergleichen.

Projekt 2: Hormone und Stressreaktivität
Mit der immer weitreichenderen Verbreitung hormoneller Verhütungsmittel ist es wichtig, deren Auswirkungen auf Körper und Gehirn zu verstehen. Bisherige Studien zu oralen Kontrazeptiva (OC) konzentrieren sich hauptsächlich auf die körperlichen Auswirkungen. Ein paar Studien haben auch Auswirkungen auf das Gehirn gezeigt, insbesondere auf die Stressreaktivität, Emotionsregulation und die Verbindung zu psychischen Störungen. Noch seltener sind Studien über die Hormonspirale (LNG-IUS). In unserer vorgeschlagenen Studie wollen wir die Stressreaktivität untersuchen und herausfinden, wie sie durch den Einsatz von hormonellen Verhütungsmitteln verändert werden kann. Ein besseres Verständnis der Mechanismen der Stressreaktivität ist wichtig, um das Auftreten von stressbedingten psychischen Störungen wie Depressionen und Angstzuständen, insbesondere im Zusammenhang mit hormoneller Verhütung, zu verstehen. Beide endokrinen Systeme - die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse und die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse – stehen in Interaktion miteinander. Bislang gibt es nur eine Studie, die das Zusammenspiel von LNG-IUS und der Stressreaktivität untersucht hat: Während OC-Anwenderinnen im Vergleich zu natürlich menstruierenden Frauen eher eine abgestumpfte Cortisolreaktion zeigen, scheinen LNG-IUS-Anwenderinnen eine potenzierte Reaktion zu zeigen. Wir wollen die Stressreaktivität in drei Frauengruppen (n = 60) - natürlich menstruierende Frauen, OC-Anwenderinnen und LNG-IUS-Anwenderinnen - untersuchen und diese in Beziehung zum Hormonspiegel/Verhütungsmethode setzen. Dabei werden wir Stress subjektiv, hormonell und verhaltensbedingt messen und einen Gruppenvergleich durchführen. Auf diese Weise können wir untersuchen, a) wie die Stressreaktion durch den LNG-IUS-Beginn moduliert wird und b) wie sich individuelle Stressreaktionen entwickeln.

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät
Graduiertenkolleg: Psychische Gesundheit von Frauen in der reproduktiven Lebensphase
Graduiertenkollegs

Weitere Mitarbeiter/innen

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Abteilung Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie mit Poliklinik
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät
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