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NUR-Verbundprojekt: Qualifizierung städtischer Regionen zur Umsetzung von Nachhaltigkeits- und Resilienzstrategien unter Berücksichtigung des urban-ruralen Nexus (emplement) - Teilprojekt 3: Fernerkundung und räumliche Beziehungsnetze

01.07.2019 bis 31.12.2020

Handlungsbedarf: Noch in diesem Jahrhundert wird eine deutliche Mehrheit der Weltbevölkerung
in Städten leben, angezogen von deren wirtschaftlicher Attraktivität bzw. den damit verbundenen
Chancen und der Innovationskraft. Das menschliche Wohlergehen in Städten beruht auf einem
komplexen Netz miteinander verbundener Institutionen, Infrastrukturen, Ressourcen und Informationen,
deren Entwicklung mit der rasch voranschreitenden Urbanisierung und den sich damit
schnell ändernden Anforderungen oft nicht Schritt halten kann (Arup 2015). Die Folge sind häufig
überforderte Infrastruktursysteme für die Versorgung mit Wasser und Energie oder die Entsorgung
von Abfällen und Abwasser, mit daraus resultierenden Risiken bzw. Problemen für Mensch
und Umwelt (zunehmende Ressourcenverknappung, Umweltzerstörung, Emissionen). Hinzu
kommt die Verwundbarkeit durch externe Veränderungen wie Krisen oder Naturkatastrophen, zu
deren Bewältigung häufig die sozialen, strukturellen und/ oder finanziellen Kapazitäten fehlen.
In Vietnam, wo sich die Urbanisierung - auch im Vergleich zu anderen südostasiatischen Ländern
- besonders schnell vollzieht, ist der Bedarf, die daraus resultierenden Nachhaltigkeitsprobleme
zu lösen und die Resilienz zu stärken, besonders hoch. Dies wird jedoch nur mit einem Ansatz
gelingen können, der den urbanen Raum einschließlich benachbarter Regionen als sozio-ökonomisch
funktionale Einheit betrachtet (OECD 2018). Dies gilt auch für das ausgewählte Projektgebiet
mit der Stadt Da Nang (2015: 1 Mio., 2030: 2,5 Mio. Einwohner) und der angrenzenden
Provinz Quang Nam (2015: 1,5 Mio. Einwohner), Vietnam (DCPI 2017).
Die Verflechtung von Städten mit ihrem Umland wird insbesondere im Hinblick auf den Verbrauch
von Ressourcen und die Verwundbarkeit durch externe Veränderungen/ Bedrohungen bzw. den
damit jeweils verbunden Herausforderungen deutlich:
· Die Verknappung bzw. Erschöpfung von Energie, Wasser und anderen Ressourcen erfordern
eine nachhaltige und sozial verträgliche, technische Infrastrukturplanung und -bereitstellung
sowie auf Ressourceneffizienz ausgerichtete Maßnahmen
· Die zunehmende Inanspruchnahme und Zerstörung der natürlichen Umwelt erfordert nachhaltige
und angemessene Landnutzungskonzepte zur Vermeidung von Konflikten
· Der Klimawandel erfordert Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen
· Land-Stadt Flucht erfordert Anpassung der städtischen Infrastruktur sowie Wohnungen
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden zahlreiche, häufig sehr ambitionierte und
kaum realisier- bzw. finanzierbare Strategien, Rahmen- und Masterpläne entwickelt. (Vietnam
National Report 2016). Hinsichtlich der praktischen Umsetzung (vorhandene technologische u.
finanzielle Anforderungen, zu entwickelnde Kompetenzen etc.) bleiben diese jedoch meist unkonkret.
Zudem fehlt es an systemischen, integrierten Ansätzen, die die Stadt-Umland-Beziehungen
adäquat berücksichtigen (OECD 2018).