GLIOPT – Gliompatienten in der ambulanten Versorgung - Optimierung der psycho-sozialen Versorgung bei neuroonkologischen Patienten

01.06.2019 bis 30.11.2021

Ziel: Patienten mit malignen Gliomen sind durch ihre ungünstige Prognose und eine hohe Symptomlast psychosozial sehr belastet. Häufig wird aber in der ambulanten Situation die Versorgung zu spät eingeleitet. Ein Screening des psychosozialen Befindens anhand von Fragebögen, was bei anderen Krebspatienten leitliniengerecht ist, lässt sich bei dieser Patientengruppe nur bedingt einsetzen, da sie aufgrund kognitiver Beeinträchtigungen oft nicht mehr in der Lage sind, Fragebögen valide auszufüllen. Das Ziel der Studie ist, durch einen neuen Erhebungsmodus die Erfassung des Unterstützungsbedarfs und Versorgung dieser Patienten zu optimieren.
Methodik: Im Rahmen einer cluster-randomisierten kontrollierten Studie wird in 13 neuroonkologischen Zentren bundesweit untersucht, ob sich die psychosoziale Versorgung verbessern lässt, wenn Patienten nicht durch einen Fragebogen (Standardversorgung, Kontrollgruppe), sondern vom Arzt mittels speziell entwickelter Fragen untersucht werden (Interventionsgruppe).
Umsetzungspotential: Sollte sich erweisen, dass die Versorgung besser wird, wenn der Arzt im Gespräch mit dem Patienten dessen Befinden ermittelt, lässt sich dies in jedes Arzt-Patienten-Gespräch integrieren. Dies wirkt sich voraussichtlich positiv auf die Anzahl der als unterstützungsbedürftig erfassten und versorgten Patienten aus. Die Studie simuliert durch die pragmatisch-ökonomische Projektplanung weitgehend den Alltag (z.B. ist reduzierter Allgemeinzustand kein Ausschlusskriterium). Die Ergebnisse sind auf die klinische Situation übertragbar und in den Ablauf implementierbar. Längerfristig könnte dieser Modus auf andere Krebspatienten (z. B. in der Palliativsituation) umgesetzt werden.