Di-Baryon-System

Untersuchung von Resonanzen im Di-Baryon-System anhand von Daten zur Multi-Pionenproduktion und Neutron-Proton-Streuung

01.03.2019 bis 28.02.2021

In diesem Projekt sollten Kandidaten für Resonanzen im System zweier Baryonen untersucht werden. Ausgangspunkt ist der Befund, dass wir in der doppelt-pionischen Fusion zu Deuterium kürzlich eine Resonanzstruktur mit Isospin-Spin-Parität I(JP) = 0(3+) gefunden haben, die eng korreliert ist mit dem seit Jahrzehnten bekannten sog. ABC-Effekt. Diese Struktur tritt bei 2.37 GeB, d.h. 90 MeV unterhalb der DeltaDelta-Schwelle auf und hat eine Breite von etwa 70 MeV, ist also etwa dreimal schmäler als eine konventionelle DeltaDelta-Anregung via t.-Kanal-Mesonenaustausch. Seit dem Erstantrag ist es uns gelungen, die Resonanzstruktur in allen NNpipi-Kanälen sowie in der Neutron-Proton-Streuung mit WASA-Daten (außer nppi+pi-) nachzuweisen. Bezüglich letzter haben unsere Daten zur Analysierstärke im Resonanzbereich in der SAID-Partialwellenanalyse zur Ausbildung eines Resonanzpoles in der 3D3-3G3 gekoppelten Partialwelle geführt. Damit ist der Nachweis gelungen, dass es sich bei besagter Resonanzstruktur um eine echte s-Kanal-Resonanz handelt. Ziel ist es, mit der Analyse von WASA-Daten auch differentielle Wirkungsquerschnitte für die Neutron-Proton-Streuung und den nach nicht mit WASA-Daten untersuchten nppi+pi- Kanal im Resonanzbereich zu liefern, elektromagnetische Zerfallskanäle der Resonanz aufzuspüren sowie zum Abschluss dieses Projektes nach einem vorhergesagten NN-entkoppelten Zustand im Bereich der DeltaN-Schwelle zu suchen.