EpiROM: Epigenetic reprogramming of microglia across neurodegenerative diseases

01.02.2019 bis 31.01.2022

Neurodegenerative Erkrankungen sind ein enormes soziales und ökonomisches Problem. Die entzündliche Immunantwort im Gehirn scheint eine wichtige Rolle für verschiedene neurodegenerative Erkrankungen zu spielen und stellt somit einen möglichen Krankheits-übergreifenden Mechanismus dar. Epigenetische Veränderungen können durch umweltbedingte Einflüsse in Immunzellen ausgelöst werden und die Immunantwort langfristig beeinflussen. Ob epigenetische Veränderungen in Immunzellen des Gehirns Risikofaktoren für Gehirnerkrankungen darstellen, ist jedoch weitgehend ungeklärt. Kürzlich konnten wir zeigen, dass periphere Entzündungen ein epigenetisch-vermitteltes Immungedächtnis in Makrophagen des Gehirns, den Mikroglia, hervorrufen können, welches Neuropathologien signifikant beeinflusst. Weiterhin wurden in einem Alzheimer-Modell epigenetische Veränderungen in Mikroglia durch die Pathologie selbst induziert und bedingten einen schädlichen Aktivierungszustand der Zellen. Um die Relevanz dieser Mechanismen für andere neurodegenerative Erkrankungen zu ermitteln, sollen hier Studien in Parkinson- und Huntington-Modellen durchgeführt werden, um zu bestimmen ob 1.) epigenetische Veränderungen in Mikroglia in Folge der Pathologie auftreten und 2.) welche Auswirkungen umweltbedingte Veränderungen des epigenetischen mikroglialen Profils auf das Krankheitsbild haben. Da die epigenetische Regulierung der Mikrogliaaktivität in der Parkinson- und Huntington-Erkrankung bislang völlig unbekannt ist, könnten unsere Ergebnisse zu neuartigen therapeutischen Ansätzen für diese Krankheiten führen.