ProjektForTra gGmbH – Präklinische Entwicklung der antitumoralen Substanz Argyrin F

Grunddaten

Akronym:
ForTra gGmbH
Titel:
Präklinische Entwicklung der antitumoralen Substanz Argyrin F
Laufzeit:
18.12.2017 bis 24.07.2019
Abstract / Kurz- beschreibung:
Argyrin F
Eine neue Therapieoption für die Behandlung solider Tumore

Naturstoffe spielen in der Behandlung verschiedener onkologischer Erkrankungen seit vielen Jahrzehnten eine große Rolle. Die Natur bietet dabei eine Vielzahl von potenten Substanzen, die in unterschiedlicher Weise in den Stoffwechsel von Tumorzellen eingreifen und mittlerweile wie z. B. das Taxol, ein fester Bestandteil der onkologischen Therapie darstellt. Argyrin F wurde vor einigen Jahren am Helmholz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig als Teil einer systematischen Untersuchung von im Boden lebenden Pilzen, die als Quelle für verschiedenste Wirkstoffe seit langem bekannt waren, identifiziert. Initial als Immunsuppressivum getestet, stellte sich durch die Arbeiten unseres Labors heraus, dass Argyrin F eine besonders potente Substanz für die Behandlung von verschiedenen soliden Karzinomen darstellt. Mit Hilfe verschiedener zellbiologischer wie biochemischer Untersuchungen gelang uns der Nachweis, dass Agryrin F mit Hilfe verschiedener Mechanismen das Wachstum von Tumorzellen behindert. So konnten wir zeigen, dass durch die erhöhte Expression eines Zellzyklus-Inhibitors des sogenannten p27-Proteins das Zellwachstum effizient unterdrückt werden kann. Zusätzlich erzielt Argyrin F aber auch eine starke Wirkung gegen Tumorblutgefäße. In einer Reihe von Untersuchungen an Mäusen konnten wir nachweisen, dass Argyrin sowohl bei neuroendokrinen Tumoren als auch bei Pankreas- und Leberzellkarzinomen lange und anhaltende Wirkung erzeugt. Das Ziel unserer Arbeit ist deswegen, Argyrin F in eine klinische Phase 1-Studie einzuschleusen, um die Wirksamkeit auch bei menschlichen Tumorerkrankungen zu untersuchen. In den bereits durchgeführten …toxizitätsuntersuchungen konnten wir zeigen, dass Argyrin F insgesamt gut vertragen wird und nur wenig Nebenwirkungen aufwies. Für die Zulassung zu einer Phase 1-Studie mit Menschen sind weitere präklinischen Untersuchungen notwendig, die durch die Förderung durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung jetzt möglich werden. Wir hoffen, dass Argyrin F eine neue und breit einsetzbare Substanz für die Behandlung von bislang wenig behandelbaren Turmorerkrankungen wie z. B. dem Leberzellkarzinom darstellen. Durch das genaue Verständnis des Wirkmechanismus ist es zudem möglich, Patienten, die mit höherer Wahrscheinlichkeit auf diese Substanz ansprechen werden, frühzeitig zu identifizieren und im Sinne einer personalisierten onkologischen Behandlung zu therapieren. Gleichzeitig stellt Argyrin F auch ein gutes Beispiel für eine aussichtsreiche Wirkstoffentwicklung, die sich im akademischen Rahmen bewegt, dar. Aufgrund des immer besser werdenden Verständnisses von Tumorerkrankungen wird in Zukunft die Notwendigkeit für selektiv wirkende Medikamente, die möglicherweise nur kleineren Patientengruppen zugute kommen, weiter ansteigen. Diese von der Pharmaindustrie nur schwer zu füllende Lücke muss die akademische Wirkstoffentwicklung nutzen, um hier einen Beitrag zur Therapie zu leisten. Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung hat dies durch die Weiterfinanzierung der präklinischen Entwicklung von Argyrin F nun bereits in beispielhafter Weise getan.
Schlüsselwörter:
Argyrin F
Tumorerkrankungen
Onkologie
oncology

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Medizinische Fakultät
Universität Tübingen
Exzellenzcluster: Individualisierung von Tumortherapien durch molekulare Bildgebung und funktionelle Identifizierung therapeutischer Zielstrukturen (iFIT)
Zentren oder interfakultäre wissenschaftliche Einrichtungen
M3 Forschungszentrum für Malignom, Metabolom und Mikrobiom
Nichtklinische Institute, Medizinische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Medizinische Fakultät
Universität Tübingen

Geldgeber

Bad Homburg vor der Höhe, Hessen, Deutschland
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