ProjektTranslating Western Science, Technology and Medicine to Late Ming China: Convergences and Divergences in the Light…

Grunddaten

Titel:
Translating Western Science, Technology and Medicine to Late Ming China: Convergences and Divergences in the Light of the Kunyu gezhi 坤輿格致 (Investigations of the Earth’s Interior; 1640) and the Taixi shuifa 泰西水法 (Hydromethods of the Great West; 1612)
Laufzeit:
01.05.2018 bis 30.04.2021
Abstract / Kurz- beschreibung:
Anlass für diesen Antrag ist die sensationelle Wiederentdeckung der chinesischen Version von Georgius Agricolas (1494-1555) De re metallica (1556). Über 350 Jahre lang war diese vom Ming-Beamten Li Tianjing (1579-1659) initiierte und vom Kölner Jesuitenmissionar Johann Adam Schall von Bell (1592-1666) beaufsichtigte Übertragung verschollen. Ein Ziel ist es, das Kunyu gezhi (Untersuchungen des Erdinnern; 1640), so der chinesische Titel, samt aller wichtigen Begleitdokumente ins Englische zu übersetzen. Damit soll die höchst selektive und komplexe jesuitische Vorgehensweise geklärt werden, sowohl hinsichtlich der Auswahl der westlichen Referenztexte als auch neuer mineralogischer Ideen und Konzepte. Dies wird uns einmalige Einblicke in die Strategie der damaligen Übertragung von nützlichem und verlässlichem europäischen Wissen nach China geben. Weiterhin ist zu erkunden, wie die Übersetzung auf chinesischer Seite aufgefasst und rezipiert wurde und was das Schicksal dieses bergbaulichen und metallurgischen Manuskripts bis zu seiner kürzlich erfolgten Wiederentdeckung war. Im Vergleich dazu werden wir einen anderen wichtigen, bis jetzt wenig beachteten Text, das Taixi shuifa (Hydromethoden des Großen Westens; Vorwort 1612), eingehend untersuchen. Dieses vom italienischen Jesuiten Sabatino de Ursis (1575-1620) mitverfasste Werk ist eine systematische Abhandlung sowohl der theoretischen als auch praktischen Phänomene von Wasser und Wasserwirtschaft, darunter auch der medizinischen Nützlichkeit von heißen Quellen und der Destillation von Heilpflanzen. Die umfassende Beschäftigung mit den beiden ungewöhnlichen Traktaten, die unterschiedlichen technischen und wirtschaftlichen Sektoren gewidmet sind, aber Überschneidungen vor allem bezüglich Wasserhaltung und Naturphilosophie aufweisen, erfolgt vor dem Hintergrund von Erkenntnissen, wie sie von anderen Forschern über den Wissenstransfer von West nach Ost während des Zeitalters der frühen Globalisierung gewonnen wurden. Zudem werden diese Ereignisse des frühen 17. Jh. mit denjenigen aus späterer Zeit verglichen werden, insbesondere den Aktivitäten der protestantischen Missionare im späten 19. Jh. Unsere Fallstudien werden umfassend die historische Kontextualisierung, d.h. die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Bedingungen und Entwicklungen, berücksichtigen, und Konvergenzen und Divergenzen zwischen China und Europa beleuchten. Ein abschließendes Ziel ist es, auf der Basis dieser mikrohistorischen Fallstudien und der Herangehensweise einer komparatistischen makrohistorischen Soziologie zur Klärung der Frage nach der Entstehung der "Großen Divergenz" zwischen Europa und China in der Frühen Neuzeit beizutragen. Dieses Projekt, welches unter der Schirmherrschaft des UNESCO Subcommittee on Research and Education, Memory of the World Programme, steht, ist nicht nur von außerordentlicher Bedeutung für die Geschichte der Ost-West-Beziehungen, sondern auf für die deutsche Kulturgeschichte.
Schlüsselwörter:
Georgius Agricola
Johann Adam Schall von Bell
Jesuit China mission
mining history
Taixi shuifa
Kunyu gezhi
De re metallica
intercivilisational encounters
Sabatino de Ursis
useful and reliable knowledge
Ming dynasty
hydrology history
history of early globalisation
Great Divergence
Li Zhizao
Li Tianjing
Xu Guangqi

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Abteilung für Sinologie
Fachbereich Asien-Orient-Wissenschaften, Philosophische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Abteilung für Sinologie
Fachbereich Asien-Orient-Wissenschaften
Philosophische Fakultät

Geldgeber

Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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