MOMbrane: The multifaceted functions and dynamics of the mitochondrial outer membrane (MOM)

01.04.2018 bis 30.09.2022

Die mitochondriale Außenmembran (eng. Mitochondrial Outer Membrane, MOM) vermittelt zahlreiche Wechselwirkungen von Mitochondrien mit dem Rest der Zelle. Sie spielt eine zentrale Rolle bei folgenden Prozessen: Mitophagie, Apoptose, Motilität und Morphologie des Organells, Austausch von Proteinen und Lipiden mit anderen Kompartimenten, Immunantwort und Metabolitenaustausch. Trotz ihrer offenkundig großen Bedeutung ist die MOM bislang nur unzureichend untersucht. In dieser Hinsicht ist unsere Initiative äußerst relevant und zugleich einzigartig. Alle beteiligten Projekte sind eng miteinander verknüpft und widmen sich verschiedenen Aspekten derselben biologischen Fragestellung: Wie wird die mitochondriale Vielfalt, Dynamik und Funktion auf Ebene der MOM koordiniert und reguliert? Um diese Frage zu beantworten, setzen wir auf eine stark interdisziplinäre Strategie. Die beteiligten Forscher sind Experten auf den Gebieten der Biochemie, Zellbiologie, Strukturbiologie, Biotechnologie, und der Proteomik. Nur durch exzellente Expertise und gemeinsame Anstrengungen der verschiedenen Forschungsgruppen lässt sich diese neue herausfordernde Aufgabe bewältigen.
Alle Doktoranden unseres Graduiertenkollegs (GK) werden von einer Vielzahl an theoretischen und praktischen Lehrinhalten profitieren. Unser Ziel ist es, einer Gruppe junger Nachwuchswissenschaftler eine multidisziplinäre Ausbildung auf dem Gebiet der Biologie der Mitochondrien zu ermöglichen. Unser GK wird auch ein breites Spektrum an Karriere fördernden Fähigkeiten außerhalb der Wissenschaft (soft-skills) vermitteln. Ein besonderer Aspekt unseres Trainingsprogrammes ist die enge Kooperation mit dem Weizmann Institut für Wissenschaften (WIS) in Israel. Eine ausgewählte Gruppe von Forschern am WIS, die unsere Forschungsinteressen teilen und deren Expertise die unsrige komplementiert, wird sich an der Ausbildung der Doktoranden beteiligten. Jeder Nachwuchswissenschaftler wird von je einem Mentor aus Tübingen und vom WIS betreut. Außerdem wird jeder Doktorand ein Praktikum im Labor seines Mentors am WIS absolvieren. Zusätzlich sind in jeder Förderperiode zwei gemeinsame Workshops – einer in Tübingen und einer am WIS – geplant.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Proteine der MOM eine zentrale Rolle in vielen wichtigen zellulären Prozessen spielen. Entsprechende Defekte können folglich Ursache diverser humaner Krankheiten sein. Durch unsere gemeinsamen Anstrengungen und die Etablierung eines einzigartigen Ausbildungsprogrammes für Nachwuchswissenschaftler wollen wir dieses faszinierende biologische System eingehender untersuchen um die Zusammenhänge umfassend zu verstehen.