Projekt(Christliche) Araber und (russländische) Juden: Identitätsentwürfe und Zionismusdebatten in der transosmanischen…

Grunddaten

Titel:
(Christliche) Araber und (russländische) Juden: Identitätsentwürfe und Zionismusdebatten in der transosmanischen Migrationsgesellschaft Palästinas (1880-1925)
Laufzeit:
01.04.2018 bis 31.03.2021
Abstract / Kurz- beschreibung:
Mit der transimperialen Zirkulation neuer Identitätskonzepte veränderten sich die Selbstverortungen von Juden und ihren Nachbarn im osmanischen Palästina. Wichtige Faktoren, die dazu beitrugen, waren die recht gut, aber oft isoliert erforschte Festigung nationaler Identitäten, die sich aber gerade als Effekte kaum untersuchter transosmanischer Mobilitätsdynamiken in enger Wechselwirkung miteinander entwickelten. Dynastisch-imperiale Loyalität stand in Russland wie im Osmanischen Reich einem Aufgreifen nationaler Diskurse gegenüber. Dies zeigte sich etwa in der zionistischen Ausrichtung auf einen zu gründenden jüdischen Staat in Palästina. Die beiden Teilprojekte im Rahmen des SPP "Transottomanica" untersuchen Debatten zu jüdischer und arabischer Identität in der durch transosmanische Migration insbesondere aus Russland und den (ehemals) osmanischen Gebieten Südosteuropas wachsenden Bevölkerung zwischen Jaffa/Tel Aviv und Jerusalem. In translokalen Konstruktionen des nahen und fernen “Anderen” wurden kollektive Selbstentwürfe aller sozialen Gruppen neu definiert. Gesellschaftliche Rückkoppellungseffekte nach dem Ankunftsmoment in Palästina werden der neueren Migrationsforschung entsprechend ins Zentrum gerückt (Siehe SPP Antrag; Hahn/Klute 2007: 10): Projekt 1 bearbeitet hebräische Texte, die in der wechselseitigen Beobachtung kollektive Identität jüdischer Migranten (Ashkenazim und Sephardim) entwarfen, Beziehungen zu Arabern und Christen beschrieben und die christlich-jüdischen Auseinandersetzungen in Russland aus der Ferne beobachteten. Projekt 2 analysiert arabische Texte (von palästinensischen Christen und Muslimen) über zionistische Migration sowie das jüdische Kollektiv in Palästina und damit Fremdbeschreibungen sowie ihren Einfluss auf neue Selbstbeschreibung. Diese Fallstudien untersuchen transregionale Debatten einer Gesellschaft, die immer stärker zur Migrationsgesellschaft wurde. Neben neuen nationalen blieben mit dem erneuerten osmanischen Patriotismus imperiale Netzwerke (Lester 2006) bis in den Ersten Weltkrieg gültig. Mit dem Bezug auf das Teilungsgebiet Polens in Russland und auf das osmanische Palästina verbinden die Teilprojekte für Transottomanica zentrale Regionen im für das Schwerpunktprogramm mithin zentralen Übergang zu post-osmanischen, nationalen und globalisierten Strukturen vom Ende des 19. Jh. bis 1925.
Schlüsselwörter:
kollektive Identitäten (collective identities)
Palästina
Palestine
Osmanisches Reich
Ottoman Empire
Moderne
modern age
Geschichtswissenschaft
history
Migration
migration

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Büssow, Johann
Abteilung für Orient- und Islamwissenschaft
Fachbereich Asien-Orient-Wissenschaften, Philosophische Fakultät

Ansprechpartner/innen

Dierauff, Evelin
Fachbereich Asien-Orient-Wissenschaften
Philosophische Fakultät
Abteilung für Orient- und Islamwissenschaft
Fachbereich Asien-Orient-Wissenschaften, Philosophische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Abteilung für Orient- und Islamwissenschaft
Fachbereich Asien-Orient-Wissenschaften
Philosophische Fakultät

Geldgeber

Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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