ProjectGeneralpläne. Internationale städtebauliche Wettbewerbe und die Neuerschaffung der Stadt, 1890 bis 1930.
Basic data
Title:
Generalpläne. Internationale städtebauliche Wettbewerbe und die Neuerschaffung der Stadt, 1890 bis 1930.
Duration:
01/03/2018 to 28/02/2021
Abstract / short description:
„Groß-Wien“, „Gran Barcelona“, „Mare Bucureşti“: Mit ihnen begann im späten 19. und frühen 20.
Jahrhundert eine Serie wortwörtlich „groß angelegter“ internationaler städtebaulicher Wettbewerbe,
die nichts Geringeres zum Ziel hatten als eine Gesamtplanung der Stadt. Mindestens fünfzig solcher
Vorhaben wurden zwischen den 1890er und 1920er Jahren realisiert – in beinahe allen Regionen
Europas, in Nord- und Südamerika, Asien und Australien. „International“ war das städtebauliche
Wettbewerbswesen zunächst im Hinblick auf seinen Teilnehmer- und Preisrichterkreis. Es
entwickelte zudem ein eigenes Verweissystem, in dem Programme und Beiträge aufeinander Bezug
nahmen.
Mit ihrer Ausrichtung auf das „Ganze“ eröffneten diese Großereignisse einen neuartigen
Denk- und Handlungsraum, den erstmals zu beschreiben und einzuordnen sich das Forschungsprojekt
zur Aufgabe macht. Auf Grundlage einer zeitlich wie räumlich aufgefächerten Auswahl an
Fallstudien soll es herausarbeiten, welche Diagnosen der Gegenwart hier verhandelt wurden, welche
Zielvorstellungen konkurrierten, und welche Bedeutung dabei transnationalen Vergleichs- und
Transferprozessen zukam. Die Analyse zielt auf vier Ebenen: „sachliche“ Auseinandersetzungen
über den Umgang mit Missständen, die aus der Dynamik der Urbanisierung resultierten, konkurrierende
gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen, Interessenkonflikte, schließlich den internationalen
Referenzrahmen.
Das Projekt dient zum einen der Grundlagenforschung zum Phänomen „städtebaulicher
Wettbewerb“ und verspricht, Kenntnisse der Städtebau- und Stadtplanungsgeschichte über den
europäischen Expertendiskurs für die Praxis des internationalen Wettbewerbswesens zu überprüfen
und auszuweiten. Zweitens lässt es Impulse im Bereich der vergleichenden und transnationalen
Stadtgeschichte erwarten, vor allem mit Blick auf die Verflechtung der Metropolen in der frühen
Globalisierung. Drittens unternimmt es den Versuch, Forschungen zu technokratischer Planung,
Social Engineering und Fordismus zeitlich, räumlich und sozial weiterzudenken. In der Gesamtschau
trägt es so dazu bei, den Aufstieg des Totalen, zuweilen auch des Totalitären, aus einer
Überlagerung von lokalen, nationalen, internationalen und globalen Perspektiven heraus zu verstehen
und dabei dem Wettbewerbsdenken und -handeln einen besonderen Platz einzuräumen.
Jahrhundert eine Serie wortwörtlich „groß angelegter“ internationaler städtebaulicher Wettbewerbe,
die nichts Geringeres zum Ziel hatten als eine Gesamtplanung der Stadt. Mindestens fünfzig solcher
Vorhaben wurden zwischen den 1890er und 1920er Jahren realisiert – in beinahe allen Regionen
Europas, in Nord- und Südamerika, Asien und Australien. „International“ war das städtebauliche
Wettbewerbswesen zunächst im Hinblick auf seinen Teilnehmer- und Preisrichterkreis. Es
entwickelte zudem ein eigenes Verweissystem, in dem Programme und Beiträge aufeinander Bezug
nahmen.
Mit ihrer Ausrichtung auf das „Ganze“ eröffneten diese Großereignisse einen neuartigen
Denk- und Handlungsraum, den erstmals zu beschreiben und einzuordnen sich das Forschungsprojekt
zur Aufgabe macht. Auf Grundlage einer zeitlich wie räumlich aufgefächerten Auswahl an
Fallstudien soll es herausarbeiten, welche Diagnosen der Gegenwart hier verhandelt wurden, welche
Zielvorstellungen konkurrierten, und welche Bedeutung dabei transnationalen Vergleichs- und
Transferprozessen zukam. Die Analyse zielt auf vier Ebenen: „sachliche“ Auseinandersetzungen
über den Umgang mit Missständen, die aus der Dynamik der Urbanisierung resultierten, konkurrierende
gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen, Interessenkonflikte, schließlich den internationalen
Referenzrahmen.
Das Projekt dient zum einen der Grundlagenforschung zum Phänomen „städtebaulicher
Wettbewerb“ und verspricht, Kenntnisse der Städtebau- und Stadtplanungsgeschichte über den
europäischen Expertendiskurs für die Praxis des internationalen Wettbewerbswesens zu überprüfen
und auszuweiten. Zweitens lässt es Impulse im Bereich der vergleichenden und transnationalen
Stadtgeschichte erwarten, vor allem mit Blick auf die Verflechtung der Metropolen in der frühen
Globalisierung. Drittens unternimmt es den Versuch, Forschungen zu technokratischer Planung,
Social Engineering und Fordismus zeitlich, räumlich und sozial weiterzudenken. In der Gesamtschau
trägt es so dazu bei, den Aufstieg des Totalen, zuweilen auch des Totalitären, aus einer
Überlagerung von lokalen, nationalen, internationalen und globalen Perspektiven heraus zu verstehen
und dabei dem Wettbewerbsdenken und -handeln einen besonderen Platz einzuräumen.
Keywords:
Vergleichende und transnationale Stadtgeschichte
Planungsgeschichte
Geschichte des Ordnungsdenkens
Involved staff
Managers
Eckel, Jan
Institute of Contemporary History
Department of History, Faculty of Humanities
Department of History, Faculty of Humanities
Local organizational units
Institute of Contemporary History
Department of History
Faculty of Humanities
Faculty of Humanities
Funders
Bonn, Nordrhein-Westfalen, Germany