ProjektRaC – What is Truth? Einstein on Rods and Clocks in Relativity Theory

Grunddaten

Akronym:
RaC
Titel:
What is Truth? Einstein on Rods and Clocks in Relativity Theory
Laufzeit:
01.05.2017 bis 30.04.2019
Abstract / Kurz- beschreibung:
Dieses Projekt bietet eine historisch-philosophische Untersuchung von Einsteins schwankender Haltung gegenüber der Rolle von Maßstäben und Uhren in der Relativitätstheorie. Es lassen sich dabei vier Phasen herausarbeiten kann: (A) 1905-1916: Einstein benutzte Maßstäbe und Uhren als unstrukturierte Gebilde um Koordinaten in der speziellen Relativitätstheorie mit physikalischer Bedeutung auszustatten. Um dieses operationalistisches Modell jedoch in der allgemeinen Relativitätstheorie anzuwenden, waren Einstein und seine Zeitgenossen gezwungen sich von der Last einer Reihe von Vorurteilen in Bezug auf die Rolle von Koordinaten in der Physik zu befreien: Koordinaten habe nicht eine unmittelbare physikalische Bedeutung unabhängig vom Gravitationsfeld (B) 1917-1926 Einstein war von mehreren Gesprächspartnern überzeugt worden anzuerkennen, dass sein Operationalismus nicht kompatibel mit dem Projekt einer einheitlichen Feldtheorie war. Einstein begann zu betonen, dass in der endgültigen Theorie Maßstäbe und Uhren als Lösung der Feldgleichungen betrachtet werden sollten. (C) 1926-1930 Einstein sah sich veranlasst, die Rolle der Geometrie in der allgemeinen Relativitätstheorie zu überdenken. Wenn Maßstäbe und Uhren, einmal als physikalische Systeme genau wie alle anderen behandelt würden, würde die Unterscheidung zwischen geometrischen und nicht geometrischen Variablen wegfallen. Die Geometrie würde ihren privilegierten Status in der Theorie des Gesamtfeldes verlieren. Eine solche Theorie könnte dann nicht länger als eine Geometrisierung betrachtet werden, sondern als eine Vereinigung von Gravitationsfeld und elektromagnetischem Feld. (D) In seinen späten Jahren verfestigte Einstein eine epistemologische Zwei-Phasen-Strategie, die unterscheidet zwischen einer provisorischen Haltung gegenüber Maßstäben und Uhren als empirischen Indikatoren des Gravitationsfelds und einer prinzipiellen Haltung, in der sie als Lösungen der Grundgleichungen (Gegenstände bestehend aus bewegten atomistischen Gebilden) erscheinen.
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%Das Projekt möchte zeigen, dass die Rolle von Maßstäben und Uhren in der Relativitätstheorie wesentlich ist, um die Entwicklung von Einsteins Auffassung vom Verhältnis zwischen Theorie und Erfahrung einerseits und zwischen Geometrie und Physik andererseits zu verstehen. Wie es Einstein gegen Ende seines Leben im Scherz ausdrückte: es geht um nichts weniger als "Pilatus' berühmter Frage: 'Was ist Wahrheit?'"
Schlüsselwörter:
Wissenschaftsgeschichte
history of science
Wissenschaftstheorie
philosophy of science

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Giovanelli, Marco
Philosophisches Seminar
Fachbereich Philosophie-Rhetorik-Medien, Philosophische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Tübinger Forum für Wissenschaftskulturen (TFW)
Außenstellen und sonstige zentrale Einrichtungen
Universität Tübingen

Geldgeber

Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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