ProjektACCELECT – Steigerung kognitiver Kontrolle bei der Binge Eating Störung durch elektrische Hirnstimulation

Grunddaten

Akronym:
ACCELECT
Titel:
Steigerung kognitiver Kontrolle bei der Binge Eating Störung durch elektrische Hirnstimulation
Laufzeit:
01.10.2017 bis 31.12.2021
Abstract / Kurz- beschreibung:
Patienten mit einer Binge Eating Störung (BED) stellen eine Subgruppe innerhalb des Adipositasspektrums dar, die durch ein disinhibiertes Essverhalten und Schwierigkeiten im Bereich kognitiver Kontrolle gekennzeichnet ist. Der dorsolaterale Präfrontalcortex (dlPFC) wurde als Hirnregion identifiziert, die eng in Prozesse kognitiver Kontrolle eingebunden ist und wesentlich zur Steuerung unseres Essverhaltens beiträgt. Dies legt nahe, dass der dlPFC eine Zielregion darstellen könnte zur Modulation kognitiver Kontrollprozesse über das Essverhalten bei BED. Eine solche Modulation könnte sowohl über eine kognitive Kontrollaufgabe als auch über nicht-invasive Hirnstimulation durch tDCS (transkranielle Gleichstromstimulation) erzielt werden. In Studien mit gesunden normalgewichtigen Probanden zeigte sich, dass (1) verschiedene kognitive Kontrollaufgaben die Kontrolle über das Essverhalten steigern können, (2) tDCS eine wirksame Methode ist zur Steigerung kognitiver Kontrollprozesse und (3) tDCS positiven Einfluss auf motivationale Aspekte des Essverhaltens hat, beispielsweise Craving nach Nahrungsmitteln. Ausgehend von dieser Evidenz möchten wir eine Kombination aus einer kognitiven Kontrollaufgabe und tDCS anwenden, um die kognitive Kontrolle über das Essverhalten bei Patientinnen mit BED zu erhöhen. In einer proof-of-concept Studie werden wir zunächst folgendes untersuchen: (a) die steigernde Wirkung von tDCS auf die Leistung in einer kognitiven Kontrollaufgabe, (b) die Rolle des dlPFC für die Leistung und Leistungsverbesserung bei dieser Aufgabe, (c) differentielle Effekte von tDCS auf die Leistung in der Aufgabe abhängig von Nahrungsdeprivation und Körpergewicht und (d) Prädiktoren der tDCS Wirkung. In einer anschließenden klinischen Pilotstudie setzen wir die kognitive Kontrollaufgabe als Trainingstool ein und untersuchen (a) die Machbarkeit des tDCS-kombinierten Trainings bei BED Patientinnen, (b) die Wirksamkeit des tDCS-kombinierten Trainings zur Steigerung kognitiver Kontrolle über das Essverhalten bei BED Patientinnen und (c) die Generalisierbarkeit des tDCS-kombinierten Trainings. Dies ist unseres Wissens die erste Studie, die nicht-invasive Hirnstimulation bei BED Patientinnen einsetzt und eine der ersten Studien, die tDCS als Interventionsstrategie zur Beeinflussung kognitiver Kontrolle über das Essverhalten untersucht.
Schlüsselwörter:
Adipositas
Impulsivität
nicht-invasive Hirnstimulationsverfahren
Essstörungen
eating disorders
Binge-Eating-Störung
binge eating disorder

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Medizinische Fakultät
Universität Tübingen
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät

Ansprechpartner/innen

Institut für Klinische Epidemiologie und angewandte Biometrie
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Abteilung VI, Psychosomatik
Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik (Department)
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät
Abteilung Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie mit Poliklinik
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät

Geldgeber

Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Hilfe

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