ProjektReligiöse und poetische Konstruktion der Lebensalter
Grunddaten
Titel:
Religiöse und poetische Konstruktion der Lebensalter
Laufzeit:
01.06.2007 bis 30.06.2012
Abstract / Kurz- beschreibung:
Dass der Mensch altert, mag aus der Sicht des Individuums zwar eine beklagenswerte Tatsache sein, evolutionsbiologisch wie kulturell stellt sie jedoch eine conditio humana dar, die immer schon nach Interpretation verlangte. Aus moderner Perspektive steht die Deutung des menschlichen Lebenszyklus im Schnittpunkt verschiedener Diskurse, in denen sich Aspekte der longue durée mit moderner Anthropologie und Medizin kreuzen. Ausgehend von der Beobachtung, dass vor- und frühmoderne Modelle und Periodisierungen des menschlichen Lebens bis heute fortwirken, fragt das Projekt danach, wie sich seit der Antike mit den zum Teil topischen Beschreibungsmustern dennoch kulturelle Deutungsspielräume des menschlichen Lebenslaufs eröffneten. Hierzu werden religiöse und poetische Konzepte des Alterns und der Altersstufen verglichen und auf ihre pragmatische und ästhetische Variabilität hin untersucht. Die Konzeptualisierung von Alterszäsuren und der mit ihnen korrespondierenden Alterstufen bildet einen heuristischen Schwerpunkt, da in ihnen naturkundliches und kulturelles Wissen vom Menschen zusammentreffen
Wie biologisches, soziales und individuelles Altern über Zäsuren im Lebenszyklus konzeptualisiert und gedeutet wird, wird an vier distinkten Textkorpora ästhetisch geformter, nicht-pragmatischer Literatur nachgezeichnet werden (Altes Testament, Legitimationsdiskurse der Zweiten Sophistik, höfischer und frühneuzeitlicher Roman, erzählende Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts). Die religiösen und poetischen Texte halten hierzu einen reichen kulturellen Gedächtnisspeicher bereit, dessen Wissen über die Struktur der menschlichen Lebenszeit in der Spannung aus anthropologischer Konstanz und beschleunigtem historischen Wandel formiert ist. Sie können darüber hinaus aber auch als ästhetische Kommentare zu Konventionen des Alterns gelesen werden, die Neuinterpretationen des menschlichen Lebenszyklus erst ermöglichten.
Wie biologisches, soziales und individuelles Altern über Zäsuren im Lebenszyklus konzeptualisiert und gedeutet wird, wird an vier distinkten Textkorpora ästhetisch geformter, nicht-pragmatischer Literatur nachgezeichnet werden (Altes Testament, Legitimationsdiskurse der Zweiten Sophistik, höfischer und frühneuzeitlicher Roman, erzählende Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts). Die religiösen und poetischen Texte halten hierzu einen reichen kulturellen Gedächtnisspeicher bereit, dessen Wissen über die Struktur der menschlichen Lebenszeit in der Spannung aus anthropologischer Konstanz und beschleunigtem historischen Wandel formiert ist. Sie können darüber hinaus aber auch als ästhetische Kommentare zu Konventionen des Alterns gelesen werden, die Neuinterpretationen des menschlichen Lebenszyklus erst ermöglichten.
Schlüsselwörter:
Narratologie
Anthropologie
anthropology
Altern
aging
Beteiligte Mitarbeiter/innen
Leiter/innen
Deutsches Seminar
Fachbereich Neuphilologie, Philosophische Fakultät
Fachbereich Neuphilologie, Philosophische Fakultät
Lokale Einrichtungen
Deutsches Seminar
Fachbereich Neuphilologie
Philosophische Fakultät
Philosophische Fakultät
Geldgeber
Heidelberg, Baden-Württemberg, Deutschland