ProjektDie Unterscheidung menschlichen Verhaltens auf der Basis gegenseitiger Interferenzanfälligkeit

Grunddaten

Titel:
Die Unterscheidung menschlichen Verhaltens auf der Basis gegenseitiger Interferenzanfälligkeit
Laufzeit:
01.03.2017 bis 28.02.2019
Abstract / Kurz- beschreibung:
Menschen zeigen eine enorme Vielfalt von Verhaltensweisen: Diese reichen von einfachen, unvermeidbaren Reflexen (d.h., nicht-intentionalem Verhalten) bis zu Handlungen, also Verhalten, welches mit einer bestimmten Intention ausgeführt wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. In letzterem Falle wird in der Psychologie mitunter eine Unterscheidung zwischen external-stimulierten und endogeninitiierten Handlungen getroffen, welche mit sogenannten forced-choice Aufgaben (ein Stimulus gibt eindeutig die eine richtige Handlung vor) und free-choice Aufgaben (ein Akteur kann zwischen mehreren, gleichermaßen richtigen, Handlungen selber wählen) operationalisiert werden. Die empirische Befundlage zu dieser
Unterscheidung ist allerdings nicht eindeutig. In der ersten Projektphase wurde zur (qualitativen) Unterscheidung solcher Verhaltensweisen deren Anfälligkeit für Doppelaufgabeninterferenz herangezogen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen: (1) Nicht-intentionales Verhalten ist nicht anfällig für Doppelaufgabeninterferenz und unterscheidet sich somit qualitativ von (interferenzanfälligen) Handlungen. (2) Beide manchmal unterschiedenen Arten von Handlungen sind in gleichem Maße anfällig für Doppelaufgabeninterferenz und unterscheiden sich somit nicht qualitativ. Der Schwerpunkt der aktuellen zweiten Projektphase liegt in der Konzeptualisierung von forced- und freechoice
Aufgaben im gleichen Rahmen, welcher auf Sequential Sampling Modellen aufbaut. Pilotexperimente legen nahe, dass in beiden Aufgabentypen Evidenz akkumuliert wird, wobei sich die Rate dieser Akkumulation nicht unterscheiden lässt. Allerdings scheinen sich beide Aufgabentypen in der Nicht-Akkumulationszeit zu unterscheiden. In verschiedenen Experimenten wird dieses Modell weiter getestet, insbesondere dahingehend, ob sich die Einführung einer Doppelaufgabe in beiden Aufgabentypen auf die gleiche Komponente auswirkt. In weiteren Experimenten werden die Funktion der zusätzlichen Nicht-Akkumulationszeit in free-choice Aufgaben (und damit die Basis der Akkumulation) sowie die Auswirkungen von Doppelaufgaben auf verschiedene Arten von Intentionen untersucht. Die Ergebnisse dieser Projektphase helfen, (1) dass Verhältnis von forced- und free-choice Aufgaben weiter zu klären und (2) sollen die Grundlage für eine formale Modellierung von Ergebnissen des Projektes und der Literatur zu den beiden Aufgabentypen im Anschluss an diese Projektphase liefern.
Schlüsselwörter:
Kognition
cognition
Handlungskontrolle
Doppelaufgaben

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Universität Tübingen
Fachbereich Psychologie
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Lokale Einrichtungen

Fachbereich Psychologie
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Universität Tübingen

Geldgeber

Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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