Aktivierung der Neutrophilen Granulozyten bei Patienten mit Extracorporaler Kreislaufunterstützung

01.06.2016 bis 31.05.2018

Bei Patienten mit extrakorporalem Kreislauf (ECMO) laufen ausgeprägte Inflammations- und Thrombosevorgänge parallel ab. Durch den Blutkontakt mit Fremdoberflächen entsteht schon nach wenigen Tagen eine extreme Gerinnungsaktivierung mit dem Vollbild einer DIC, Thrombusbildung im Schlauchsystem und auch eine massive SIRS. Die Antikoagulation ist bei diesen Patienten eine Herausforderung, da sie auf der einen Seite aufgrund des Fremdmaterials eine Thromboseneigung haben und eine Vollheparinisierung benötigen, andererseits bekommen sie meistens durch Gerinnungsfaktorenverbrauch und Hyperfibrinolyse eine diffuse Blutungsneigung. Als Bestandteil von thrombotischem Material sind NETs (Neutrophil Extracellular Traps) jedoch eine potentieller Target zur antithrombotischen und gleichzeitig antiinflammatorischen Therapie, jedoch ohne das Blutungsrisiko zu erhöhen. Das Ziel des Projektes ist zunächst die Rolle der Neutrophilen Granulozyten und ihrer NETs in o.g. Prozessen bei ECMO-Patienten genauer zu eruieren. Als Vergleichskollektiv sind gesunde Kontrollen sowie intensivpflichtige Patienten mit SIRS vorgesehen.
Es gibt bisher keinerlei Untersuchungen wie sich neutrophile Granulozyten unter ECMO-Therapie verhalten, wie stark sie aktiviert werden und welche Menge an NETs freigesetzt wird.
In dem aktuellen Projekt sollen zunächst Granulozytenaktivierungsmarker und NETose-Marker bei ECMO-Patienten untersucht und mit gematchten Kontrollen verglichen werden.