ProjektPaLaFra – Vom Latein zum Französischen: Aufbau und Analyse eines digitalen Korpus spätlateinischer und…
Grunddaten
Akronym:
PaLaFra
Titel:
Vom Latein zum Französischen: Aufbau und Analyse eines digitalen Korpus spätlateinischer und altfranzösischer Texte
Laufzeit:
01.04.2015 bis 30.11.2017
Abstract / Kurz- beschreibung:
Das Projekt PaLaFra dient der Erstellung eines elektronischen Korpus des frühmittelalterlichen Lateins und des Altfranzösischen in Zusammenarbeit mit der Base de Français Médiéval (http://bfm.ens-lyon.fr/) der École Normale Supérieure de Lyon und der Université de Lille 3.
Es ist bekannt, dass die Rekonstruktionen der Historisch-Vergleichenden Sprachwissenschaft keine direkte Verbindung zwischen den ersten romanischen Texten und dem Spätlatein herstellen können. Zwischen dem ‚Proto-Romanisch‘, das durch den Vergleich der romanischen Sprachen ermitteltet wird, und dem schriftlich überlieferten Spätlatein klafft eine Lücke, ein no man’s land, das die unmittelbare Ableitung der romanischen Strukturen aus dem überlieferten Sprachmaterial unmöglich macht. Der Abstand ist nicht zeitlich bedingt, denn das Spätlatein und die romanischen Varietäten koexistieren in einem gemeinsamen Kommunikationsraum. Sie entwickeln sich als sprachliches Kontinuum, in dem innovative und konservative Merkmale, bedingt durch die Komplementarität von (lateinischer) Distanzsprache und
nähesprachlichen (romanischen) Varietäten, unterschiedlich gebündelt sind, solange, bis die romanischen Idiome eigenständig
werden und ein Diskontinuum entsteht.
PaLaFra macht es sich zur Aufgabe, diese komplexe Entwicklung am Beispiel der Ausgliederung
der altfranzösischen Varietäten aus dem (spät lateinischen Varietätenraum zu untersuchen. An diesem Vorhaben werden latinistische und romanistische Forscher beteiligt sein, die den Übergang zwischen den sprachlichen Systemen von beiden Seiten beleuchten. Es vereint drei Arbeitsgruppen:
(i) Die deutsche Arbeitsgruppe bringt ihre linguistische Expertise auf dem Gebiet des Spätlateinischen ein. Ausgehend
von den Textsammlungen der Monumenta Germaniae Historica entsteht in Zusammenarbeit mit Medieninformatikern
ein digitales lateinisches Korpus, das morpho-syntaktisch annotiert und lemmatisiert ist. Darüber
hinaus werden Verfahren der diskurspragmatischen Annotation entwickelt, die zur konzeptionellen Profilierung
von Subkorpora, Texten und Textteilen eingesetzt werden können.
(ii) Die Arbeitsgruppe in Lyon stellt ihre bereits seit langem erprobte korpuslinguistische Erfahrung zur Verfügung.
Sie erweitert das altfranzösische Korpus (Base de Français Médiéval) und verfolgt dessen Lemmatisierung
weiter. Sie sorgt für die Zusammenführung des lateinischen und altfranzösischen Korpus, für dessen gemeinsame
Präsentation und für parallele Abfragemöglichkeiten. Außerdem arbeitet sie an einem zweisprachigen
Korpus altfranzösischer Übersetzungen von lateinischen Texten, das ein wichtiges Instrument für den Sprachvergleich
darstellen wird.
(iii) Die Gruppe in Lille koordiniert die Auswertung dieses zweisprachigen lateinisch-altfranzösischen Korpus
durch eine bereits eingerichtete Arbeitsgruppe aus Latinisten und Forschern zur altfranzösischen Sprachgeschichte.
Die Arbeitsgruppe nutzt die vom Projekt zur Verfügung gestellten Daten bei der Abfassung eines
Handbuchs zum Übergang vom Spätlatein zum Altfranzösischen. Auf diese Weise können die Analyse- und
Annotationsstrategien, die im Projekt entwickelt werden, direkt auf ihre Brauchbarkeit und ihr ergonomisches
Profil hin überprüft werden.
Es ist bekannt, dass die Rekonstruktionen der Historisch-Vergleichenden Sprachwissenschaft keine direkte Verbindung zwischen den ersten romanischen Texten und dem Spätlatein herstellen können. Zwischen dem ‚Proto-Romanisch‘, das durch den Vergleich der romanischen Sprachen ermitteltet wird, und dem schriftlich überlieferten Spätlatein klafft eine Lücke, ein no man’s land, das die unmittelbare Ableitung der romanischen Strukturen aus dem überlieferten Sprachmaterial unmöglich macht. Der Abstand ist nicht zeitlich bedingt, denn das Spätlatein und die romanischen Varietäten koexistieren in einem gemeinsamen Kommunikationsraum. Sie entwickeln sich als sprachliches Kontinuum, in dem innovative und konservative Merkmale, bedingt durch die Komplementarität von (lateinischer) Distanzsprache und
nähesprachlichen (romanischen) Varietäten, unterschiedlich gebündelt sind, solange, bis die romanischen Idiome eigenständig
werden und ein Diskontinuum entsteht.
PaLaFra macht es sich zur Aufgabe, diese komplexe Entwicklung am Beispiel der Ausgliederung
der altfranzösischen Varietäten aus dem (spät lateinischen Varietätenraum zu untersuchen. An diesem Vorhaben werden latinistische und romanistische Forscher beteiligt sein, die den Übergang zwischen den sprachlichen Systemen von beiden Seiten beleuchten. Es vereint drei Arbeitsgruppen:
(i) Die deutsche Arbeitsgruppe bringt ihre linguistische Expertise auf dem Gebiet des Spätlateinischen ein. Ausgehend
von den Textsammlungen der Monumenta Germaniae Historica entsteht in Zusammenarbeit mit Medieninformatikern
ein digitales lateinisches Korpus, das morpho-syntaktisch annotiert und lemmatisiert ist. Darüber
hinaus werden Verfahren der diskurspragmatischen Annotation entwickelt, die zur konzeptionellen Profilierung
von Subkorpora, Texten und Textteilen eingesetzt werden können.
(ii) Die Arbeitsgruppe in Lyon stellt ihre bereits seit langem erprobte korpuslinguistische Erfahrung zur Verfügung.
Sie erweitert das altfranzösische Korpus (Base de Français Médiéval) und verfolgt dessen Lemmatisierung
weiter. Sie sorgt für die Zusammenführung des lateinischen und altfranzösischen Korpus, für dessen gemeinsame
Präsentation und für parallele Abfragemöglichkeiten. Außerdem arbeitet sie an einem zweisprachigen
Korpus altfranzösischer Übersetzungen von lateinischen Texten, das ein wichtiges Instrument für den Sprachvergleich
darstellen wird.
(iii) Die Gruppe in Lille koordiniert die Auswertung dieses zweisprachigen lateinisch-altfranzösischen Korpus
durch eine bereits eingerichtete Arbeitsgruppe aus Latinisten und Forschern zur altfranzösischen Sprachgeschichte.
Die Arbeitsgruppe nutzt die vom Projekt zur Verfügung gestellten Daten bei der Abfassung eines
Handbuchs zum Übergang vom Spätlatein zum Altfranzösischen. Auf diese Weise können die Analyse- und
Annotationsstrategien, die im Projekt entwickelt werden, direkt auf ihre Brauchbarkeit und ihr ergonomisches
Profil hin überprüft werden.
Schlüsselwörter:
Lateinische
Französisch
Digital Humanites
Korpuslinguistik
corpus linguistics
Altfranzösisch
Romanistik
Beteiligte Mitarbeiter/innen
Leiter/innen
Romanisches Seminar
Fachbereich Neuphilologie, Philosophische Fakultät
Fachbereich Neuphilologie, Philosophische Fakultät
Lokale Einrichtungen
Romanisches Seminar
Fachbereich Neuphilologie
Philosophische Fakultät
Philosophische Fakultät
Geldgeber
Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Paris, Frankreich