MATERIA

Menschen im Alter und Technik: ethisch-sozialwissenschaftliche Reflexion auf Inter-Aktion

01.06.2013 bis 31.01.2015

http://www.uni-tuebingen.de/de/40005

Die Herausforderungen des demographischen Wandels sollen zunehmend auch mit technischen Lösungen gemeistert werden. Deshalb wird die Entwicklung von Techniken gefördert, welche die Pflege, das Wohnen, die Mobilität, die Gesundheitsversorgung und die soziale Teilhabe älterer Menschen verbessern sollen (wie bspw. Pflegeroboter, Assistenzgeräte für Pfleger(innen), intelligente Technologien des Ambient Assisted Living oder Sensormessgeräten, die Körperfunktionen überwachen). Dabei sollen die Techniken perspektivisch keine passiven Instrumente mehr sein, sondern aktive Partner, die sich besser auf den Menschen einstellen und vermehrt mit menschlicher Fürsorge verknüpft werden.

Ob das Miteinander von älteren Menschen und Technik gelingt, ist nicht nur eine technische Frage. Es stellen sich auch ethische und sozialwissenschaftliche Fragen: Trägt der technische Fortschritt zu einem „guten“ Leben im Alter bei? Was verstehen wir unter „gutem Altern“? An welchen Kriterien lässt sich eine gelungene Mensch-Technik-Interaktion im Alter entsprechend festmachen? Wie prägen die Techniken die Interaktion älterer Menschen mit ihrer Umwelt? Und welche Alters- und Menschenbilder spiegeln sich in den Techniken und ihrem Einsatz wider? Diese Fragen sollen im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Vorprojekts MATERIA untersucht werden.


Ziele des Projekts:

Das Projekt MATERIA ist ein wissenschaftliches Vorprojekt. Ausgehend von Fragen der Technik- und Sozialphilosophie werden ethische Problemstellungen für den Bereich „Alter und Technik“ isoliert und anwendungsbezogen reflektiert. Das explorative Projekt zur Interaktion von Mensch und Technik im Alter zielt vor allem auf:

- eine Kartierung und Systematisierung des Forschungsfeldes unter ethischen Gesichtspunkten
- die Erarbeitung von Empfehlungen für zukünftige Forschungsprojekte und Forschungsförderung zum Thema

Das Projekt ist interdisziplinär angelegt und wird von Ethikern/-innen und Sozialwissenschaftler/-innen gemeinsam durchgeführt. Es werden partizipative Verfahren mit einbezogen, sodass die Perspektiven von Anwendern/-innen und Entwicklern/-innen der Techniken im Rahmen zweier Workshops in der Forschung Berücksichtigung finden.