ProjektKRETA – Körperscanner: Reflexion der Ethik auf Technik und Anwendungskontexte
Grunddaten
Akronym:
KRETA
Titel:
Körperscanner: Reflexion der Ethik auf Technik und Anwendungskontexte
Laufzeit:
15.02.2011 bis 16.02.2016
Abstract / Kurz- beschreibung:
Im Zentrum des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts KRETA steht die Sicherheitstechnologie Körperscanner. Ziel des Projekts ist es, die Einführung und Nutzung dieser Technologie ethisch, sozialwissenschaftlich und psychologisch zu analysieren. Ausgehend vom Thema „Sicherheitstechnologien und Menschen mit abweichenden Körperbildern“ beschäftigt sich KRETA mit allgemeinen Fragen nach Inklusions- und Exklusionsmechanismen von Sicherheitstechnologien und wirft damit auch Fragen zum Verhältnis von Sicherheit und Gerechtigkeit auf. KRETA schließt an die Arbeit des im Dezember 2010 erfolgreich abgeschlossenen Projektes THEBEN an.
Wissenschaftliche Ziele:
KRETA ist ein interdisziplinäres Projekt, an dem sowohl Wissenschaftler(innen) aus den Sozialwissenschaften als auch der Ethik und der Psychologie beteiligt sind. So wird in KRETA sowohl empirisch als auch theoretisch gearbeitet, die Empirie nimmt aber insofern eine Schlüsselstellung ein, als sie die Grundlage für die interdisziplinäre Arbeit legt. Dabei kann einerseits direkt am „hauseigenen“ Körperscanner geforscht werden – das Gerät wird hierbei für psychologische Studien benutzt und dient außerdem zur Produktion von Bildmaterial. Weiteres Datenmaterial wird über qualitative Interviews und ethnographische Beobachtungen am Flughafen erarbeitet.
Die vom Körperscanner produzierten Bilder dienen darüber hinaus als Grundlage, um eine erste ethische Einordnung vorzunehmen und über Konzepte von Normalisierung und „Sicherheitshabitus“ zu reflektieren. Dabei fragt KRETA besonders nach den möglichen Auswirkungen für Menschen mit abweichenden Körperbildern, die von Sicherheitstechnologien als „nicht normal und somit potentiell gefährlich“ detektiert werden. In einem zweiten Schritt untersucht KRETA, wie dieses einseitig auf Gefährlichkeit und Norm ausgerichtete Körperbild auf den Alltag von Menschen mit abweichenden Körperstrukturen und auf gesellschaftliche Normalitätsvorstellungen (zurück)wirken kann.
Diese eher soziologische und psychologische Perspektive wird von der ethischen ergänzt. Hierbei steht die Entwicklung eines Modells von Gerechtigkeit im Vordergrund, in dem die Verteilungsmechanismen des Gutes „Sicherheit“ hinterfragt werden. So soll auch der Konflikt zum Thema werden, der zwischen den beiden wünschenswerten Zielen einer sowohl sicheren als auch inklusiven Gesellschaft entstehen kann, sobald Sicherheitsmaßnahmen und –Technologien ins Spiel kommen. Welches der beiden Ziele Vorrang haben soll und warum, ist ein zentraler Aspekt der ethischen Bewertung.
Ein weiterer wichtiger Teil von Konflikten bei der „Herstellung“ von Sicherheit sind die individuellen moralischen Rechte, die sowohl seitens der benachteiligten Reisenden als auch seitens der nicht-benachteiligten, auf Sicherheit bedachten Fluggäste reklamiert werden können. Wo Diskriminierung anfängt und welche individuellen Rechte auf welche Weise (nicht) tangiert werden dürfen, ist also ebenfalls Teil der ethischen Analyse. Ziel des Projekts ist das Erarbeiten von Lösungswegen für diese Konflikte. Dabei ist es wichtig zu unterscheiden, welche Probleme in erster Linie technisch zu lösen sind und welche (auch) sozial gelöst werden müssen.
Wissenschaftliche Ziele:
KRETA ist ein interdisziplinäres Projekt, an dem sowohl Wissenschaftler(innen) aus den Sozialwissenschaften als auch der Ethik und der Psychologie beteiligt sind. So wird in KRETA sowohl empirisch als auch theoretisch gearbeitet, die Empirie nimmt aber insofern eine Schlüsselstellung ein, als sie die Grundlage für die interdisziplinäre Arbeit legt. Dabei kann einerseits direkt am „hauseigenen“ Körperscanner geforscht werden – das Gerät wird hierbei für psychologische Studien benutzt und dient außerdem zur Produktion von Bildmaterial. Weiteres Datenmaterial wird über qualitative Interviews und ethnographische Beobachtungen am Flughafen erarbeitet.
Die vom Körperscanner produzierten Bilder dienen darüber hinaus als Grundlage, um eine erste ethische Einordnung vorzunehmen und über Konzepte von Normalisierung und „Sicherheitshabitus“ zu reflektieren. Dabei fragt KRETA besonders nach den möglichen Auswirkungen für Menschen mit abweichenden Körperbildern, die von Sicherheitstechnologien als „nicht normal und somit potentiell gefährlich“ detektiert werden. In einem zweiten Schritt untersucht KRETA, wie dieses einseitig auf Gefährlichkeit und Norm ausgerichtete Körperbild auf den Alltag von Menschen mit abweichenden Körperstrukturen und auf gesellschaftliche Normalitätsvorstellungen (zurück)wirken kann.
Diese eher soziologische und psychologische Perspektive wird von der ethischen ergänzt. Hierbei steht die Entwicklung eines Modells von Gerechtigkeit im Vordergrund, in dem die Verteilungsmechanismen des Gutes „Sicherheit“ hinterfragt werden. So soll auch der Konflikt zum Thema werden, der zwischen den beiden wünschenswerten Zielen einer sowohl sicheren als auch inklusiven Gesellschaft entstehen kann, sobald Sicherheitsmaßnahmen und –Technologien ins Spiel kommen. Welches der beiden Ziele Vorrang haben soll und warum, ist ein zentraler Aspekt der ethischen Bewertung.
Ein weiterer wichtiger Teil von Konflikten bei der „Herstellung“ von Sicherheit sind die individuellen moralischen Rechte, die sowohl seitens der benachteiligten Reisenden als auch seitens der nicht-benachteiligten, auf Sicherheit bedachten Fluggäste reklamiert werden können. Wo Diskriminierung anfängt und welche individuellen Rechte auf welche Weise (nicht) tangiert werden dürfen, ist also ebenfalls Teil der ethischen Analyse. Ziel des Projekts ist das Erarbeiten von Lösungswegen für diese Konflikte. Dabei ist es wichtig zu unterscheiden, welche Probleme in erster Linie technisch zu lösen sind und welche (auch) sozial gelöst werden müssen.
Beteiligte Mitarbeiter/innen
Leiter/innen
Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)
Zentrale fakultätsübergreifende Einrichtungen
Zentrale fakultätsübergreifende Einrichtungen
Geldgeber
Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland