ProjektBegegnen. Hören. Verstehen - Gesellschaftliche Öffentlichkeit(en) und deren Wahrnehmung von Kirche

Grunddaten

Titel:
Begegnen. Hören. Verstehen - Gesellschaftliche Öffentlichkeit(en) und deren Wahrnehmung von Kirche
Laufzeit:
01.05.2023 bis 30.04.2024
Abstract / Kurz- beschreibung:
Das Projekt möchte das orientierende Potenzial, das Begegnungen kirchenleitender Persönlichkeiten mit Akteurinnen und Akteuren in außerkirchl. Kontexten im Blick auf die in der Gesellschaft vorhandenen Wahrnehmungen und Erwartungshaltungen der Kirche gegenüber in sich bergen, praktisch-theologisch erheben und für das kirchenleitende Handeln fruchtbar machen. Mittels der Methode der „teilnehmenden Beobachtung“ werden ausgewählte Begegnungen einer konkreten kirchenleitenden Person (im folgenden „KPin“ abgekürzt) empirisch analysiert. Auf diese Weise kann ein Bild davon gewonnen werden, welche Anliegen in den öffentlichen Zusammenhängen, in denen die KPin präsent ist, der Kirche – vertreten durch die KPin – entgegengebracht werden. Es soll in Erfahrung gebracht werden, welche Rollenerwartungen und damit verbundenen Aufgaben das gesellschaftliche Bild von Kirche prägen.
Eine Besonderheit des methodischen Vorgehens des Projekts liegt darin, die Begegnungen, die die KPin bereits hat, als empirische Quelle zu nutzen und auszuwerten, statt künstlich eine Situation zu schaffen, in der Menschen nach ihrem religiösen Befinden befragt werden. Im Unterschied etwa zu repräsentativen Fragenbogenerhebungen, die durch kirchentheoretische Grundannahmen und daraus resultierende Antwortvorgaben immer schon eine Einschränkung des Horizonts möglicher Voten der befragten Personen mit sich bringen, liegt der ethnografischen Forschungsmethode der „teilnehmenden Beobachtung“ ein offenes Erhebungssetting zugrunde. Welche Wahrnehmungen, Anliegen, Erwartungen und Interessen in Bezug auf die Kirche artikuliert werden, liegt einzig und allein in der Regie der an der jeweiligen Kommunikationssituation beteiligten Akteurinnen und Akteure. Es gibt kein kirchlich-theologisch gerahmtes Forschungssetting, das sich auf das Profil der in der Kommunikationssituation geäußerten Inhalte auswirken würde. Natürlich könnte man die Teilhabe der KPin als so etwas wie ein kirchlich-theologisches Framing der Kommunikationssituation verstehen. Forschungspraktisch steht die Teilhabe der KPin jedoch nicht für ein Framing der Situation. Vielmehr spielt ihre Präsenz das Thema Kirche in die Kommunikation ein, so dass Kirche überhaupt erst zu einem relevanten Thema in der jeweiligen Kommunikationssituation werden kann.
Das beschriebene Vorgehen folgt einer Kommunikationshaltung, die mit dem Begriff der Mitgliederorientierung einhergeht. Indem das Projekt Begegnungen der KPin in gesellschaftlichen Zusammenhängen eingehend wahrnimmt, die gerade nicht primär und ausschließlich in kirchlichen Organisationszusammenhängen zu verorten sind, werden Haltungen und Erwartungen greifbar, die für die Wahrnehmung von Kirche in diversen gesellschaftlichen Zusammenhängen - wie zum Beispiel Arbeit im Gemeinwesen, Politik, Schule, zivilgesellschaftliches Ehrenamt, Arbeitswelt usw. - charakteristisch sind. Auch wenn die Haltung, aus der heraus das Projekt realisiert wird, am treffendsten mit dem Begriff der Mitgliederorientierung zu umschreiben ist, so erstreckt sich der Wahrnehmungshorizont des Projekts über den spezifischen Kreis von Kirchenmitgliedern hinaus grundsätzlich auf das weite Feld all derjenigen, für die das Thema Kirche lebensweltlich relevant ist oder werden kann. Eine kirchliche Fokussierung bei gleichzeitiger Weitung des Wahrnehmungshorizonts über das engere Feld der Kirchenmitgliedschaft hinaus ist hinsichtlich des kirchenleitend orientierenden Potenzials des Projekts sehr wichtig. Das Projekt zielt somit darauf, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Rolle der Kirche in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit angetragen wird. Natürlich kann sich das Projekt nicht auf die gesellschaftliche Breite in Gänze beziehen. Vielmehr ist es qualitativ angelegt, das heißt bezogen auf ausgewählte Kommunikationssituationen, die sich mit dem Auftrag der Repräsentation der KPin eröffnen.

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Evangelisch-Theologisches Seminar
Evangelisch-Theologische Fakultät
Evangelische Predigeranstalt
Evangelisch-Theologische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Evangelische Predigeranstalt
Evangelisch-Theologische Fakultät
Universität Tübingen
Evangelisch-Theologisches Seminar
Evangelisch-Theologische Fakultät
Universität Tübingen

Geldgeber

Speyer, Rheinland-Pfalz, Deutschland
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