ProjektDie Dynamik von Präpositionen und Präpositionalkonstruktionen im Spanischen

Grunddaten

Titel:
Die Dynamik von Präpositionen und Präpositionalkonstruktionen im Spanischen
Laufzeit:
01.05.2023 bis 30.04.2026
Abstract / Kurz- beschreibung:
Das wissenschaftliche Netzwerk "Die Dynamik von Präpositionen und Präpositionalkonstruktionen im Spanischen" hat das übergeordnete Ziel, spanische Präpositionalkonstruktionen sowie die Rolle präpositionaler Elemente innerhalb von Konstruktionen zu untersuchen, wie z.B. distinto a/de 'anders als', vehículo de/a motor 'Kraftfahrzeug' oder contactar con/a alguien 'mit jemandem Kontakt aufnehmen', die typisch für die romanischen Sprachen sind. Sowohl Präpositionen als auch Präpositionalkonstruktionen sind jedoch äußerst heterogene und umstrittene Kategorien und entziehen sich einer einheitlichen Klassifizierung sowohl in kategorienbasierten linguistischen Ansätzen als auch in psycho- und neurolinguistischen Studien zum Spracherwerb und zur Sprachverarbeitung. Dies liegt vor allem daran, dass Präpositionen und Präpositionalkonstruktionen auf einem lexikalisch-grammatischen Kontinuum liegen und gleichzeitig Elemente enthalten, die traditionell als grammatikalische(re) und lexikalische(re) Elemente betrachtet wurden.
Um den besonderen Status von Präpositionen und präpositionalen Elementen zu erfassen, verfolgt unser Netzwerk einen gebrauchsbasierten konstruktionsgrammatischen Ansatz, in dem Präpositionen als eine emergente Kategorie betrachtet werden, die aus prototypischen Slots in Konstruktionen gelernt wird, die einer ständigen Reorganisation unterliegen und bei denen ein statischer Endpunkt im Prinzip nie erreicht wird. In konstruktionistischen Ansätzen gehen wir von verschiedenen Stufen der Schematizität aus, die von vollständig schematischen Konstruktionen, wie [N Prep N], über teilweise gefüllte Konstruktionen, wie [N de N], bis hin zu vollständig lexikalisch gefüllten Konstruktionen, wie [vehículo de motor], reichen. Die zugrundeliegende Hypothese für die Projekte in unserem Netzwerk ist, dass die Interaktion und Variabilität zwischen und innerhalb verschiedener Ebenen der Schematizität, wie sie in Construction Grammar angenommen wird, sowohl die Art als auch die Rolle von Präpositionen bestimmt.
Wir gehen davon aus, dass dieser Perspektivenwechsel in mindestens dreierlei Hinsicht zu einem verfeinerten Verständnis des Wesens von Präpositionen beiträgt. Erstens untersuchen wir Präpositionen nicht als isolierte Elemente, sondern rücken größere sprachliche Einheiten (oder "Konstruktionen") sowie die jeweiligen (lexikalischen, grammatikalischen oder diskursiven) Elemente, die durch Präpositionen in ihnen verbunden sind, in den Mittelpunkt. Zweitens löst die Annahme eines Kontinuums zwischen Lexikon und Syntax die unklare Trennlinie zwischen lexikalisch und grammatikalisch auf, sowohl für Präpositionen als auch für die Konstruktionen, in denen sie vorkommen. Drittens hebt die konstruktionistische Perspektive die dynamische Beziehung zwischen konkreten Token und schematischeren Mustern auf verschiedenen Komplexitäts- und Abstraktionsebenen hervor. Gestützt auf synchrone und diachrone Korpusanalysen können diese in syntagmatischen und paradigmatischen Assoziationsnetzen erfasst werden. Um festzustellen, ob Konstruktionen, von denen man annehmen kann, dass sie in einem konstruktiven Netzwerk zusammenhängen, bei einzelnen Sprechern auch kognitiv verknüpft sind, stützen wir uns auf experimentelle psycholinguistische Methoden wie Priming und Eye-Tracking. In diesem Zusammenhang untersuchen wir kritisch die Rolle von Konstruktionen der mittleren Ebene (d.h. teilweise lexikalisch gefüllte Konstruktionen), in denen präpositionalen "Säulen" in konstruktionistischen Ansätzen eine zentrale Rolle zugeschrieben wird, für die Verarbeitung von Präpositionen und präpositionalen Konstruktionen. Unsere Ergebnisse und ihre theoretischen Implikationen für das Spanische können dann auch auf eine sprachübergreifende vergleichende Perspektive auf Präpositionen und Präpositionalkonstruktionen in anderen Sprachen (z.B. romanischen oder germanischen) ausgeweitet werden.
Schlüsselwörter:
Spanisch
Romanische Sprachen
Präpositionen
Konstruktionsgrammatik

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Romanisches Seminar
Fachbereich Neuphilologie, Philosophische Fakultät
Romanisches Seminar
Fachbereich Neuphilologie, Philosophische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Romanisches Seminar
Fachbereich Neuphilologie
Philosophische Fakultät

Geldgeber

Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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