ProjektNeuroflux-946055 – Verständnis der Auswirkungen von Hirnschwankungen auf die Entscheidungsfindung

Grunddaten

Akronym:
Neuroflux-946055
Titel:
Verständnis der Auswirkungen von Hirnschwankungen auf die Entscheidungsfindung
Laufzeit:
01.01.2023 bis 31.12.2026
Abstract / Kurz- beschreibung:
Unsere Gesellschaften beruhen auf der Annahme, dass Menschen rationale Akteure sind, die Entscheidungen treffen, die mit ihren Überzeugungen übereinstimmen. Ein zentrales Prinzip ist das der Konsistenz der Entscheidungen, d. h. dass die Menschen identische Entscheidungen treffen, wenn sie mit demselben Problem konfrontiert werden. Experimentelle Arbeiten zeigen jedoch in überwältigender Weise, dass Menschen durchweg inkonsistent sind und dass eine übertriebene Verhaltensvariabilität ein Hauptmerkmal impulsiver psychiatrischer Störungen ist. Die Ursachen für diese Inkonsistenzen sind unbekannt, und ökonomische Theorien und Computermodelle können diese allgegenwärtige menschliche Eigenschaft nicht erklären. Ich schlage vor, dass intrinsische Fluktuationen der Hirnaktivität unser scheinbar widersprüchliches Verhalten verursachen, und das übergeordnete Ziel von NeuroFlux ist es, zu untersuchen, wie endogene Hirnaktivität unser Handeln und unsere Entscheidungen verändert.

NeuroFlux wird ein neuartiges Neuroimaging-Verfahren nutzen, das ich kürzlich entwickelt habe und das es ermöglicht, zu quantifizieren, ob und wie stark endogene Fluktuationen in einem bestimmten Hirnbereich zum Verhalten beitragen. Ich werde diese Spitzentechnologie einsetzen, um die folgenden Fragen zu beantworten: (i) Wie beeinflussen endogene Fluktuationen im dopaminergen Mittelhirn die Entscheidungsfindung und das Lernen? (ii) Wie beeinflussen endogene Fluktuationen im noradrenergen Mittelhirn die Entscheidungsfindung? (iii) Wird Impulsivität durch eine übertriebene Kopplung zwischen Gehirn und Verhalten gesteuert? Um diese Fragen zu beantworten, werde ich funktionelle Echtzeit-MRT mit pharmakologischen Manipulationen und transdiagnostischen Studien in drei miteinander verknüpften Arbeitspaketen kombinieren.

NeuroFlux wird aufdecken, wie die Ruhezustände des Gehirns unser Verhalten steuern und verändern. Dieses Projekt wird ein neues rechnerisches Verständnis liefern, das Verhaltensinkonsistenzen nicht mehr als irrelevantes Rauschen, sondern als bedeutungsvolles Fenster in die inneren Abläufe des Gehirns behandelt. NeuroFlux hat somit das Potenzial, unser Verständnis des menschlichen Verhaltens an sich zu revolutionieren und könnte die Mechanismen aufdecken, die impulsiven psychiatrischen Störungen zugrunde liegen.

Das Drittmittelprojekt wurde für 60 Monate bewilligt und ist zum 1.1.2022 am University College London gestartet, wurde zum 1.1.2023 im vollen Umfang nach Tübingen transferiert.

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät
Wilhelm-Schickard-Institut für Informatik (WSI)
Fachbereich Informatik, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Lokale Einrichtungen

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Kliniken und klinische Institute
Medizinische Fakultät

Geldgeber

Hilfe

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