Stabilisierung und Unterstützung des Blutgefäßwachstums als neues Konzept zur Behandlung von altersbedingter Makuladegeneration

01.12.2021 bis 30.11.2023

Um eine effektivere und sicherere Behandlung des derzeitigen Behandlungsstandards für die Behandlung der AMD zu ermöglichen, wird PEDF-Protein allein oder in einer Kombinationstherapie verwendet. Die langandauernde Entfernung von VEGF durch anti-VEGF Therapeutika induziert eine Schädigung der zuvor noch gesunden Blutgefäße in der Choriokapillaris. Durch den mit der anti-VEGF Therapie erzeugten Gefäßverlust wird eine sogenannte geographische Atrophie mit Verlust der retinalen Pigmentepithelzellen primär und sekundär der Fotorezeptoren verursacht. Die geographische Atrophie kommt ohne anti-VEGF Therapie bei feuchter AMD kaum vor, ist aber ein Merkmal der trockenen AMD. PEDF verhindert die geographische Atrophie durch Erhalt der Blutgefäße. Diese hier vorgeschlagene neuartige Therapieoption wendet sich vom Stand der Technik bei der Behandlung der choroidalen Neovaskularization ab, der derzeit auf der Blockierung des Gefäßwachstums oder der Entfernung von Gefäßen beruht. Stattdessen soll das Gefäßwachstum in eine Richtung verschoben werden, die zu einer neu gebildeten gesunden und funktionellen Neo-Choriocapillaris und damit zu einer ruhenden Neovaskularization führt. Das erwartete Ergebnis ist, dass PEDF-Protein die Bildung einer extrazellulären Matrix in Neovaskularization reduziert. Daher wird die für Neovaskularization typische Narbenbildung minimiert und daher der Weg für die Zufuhr von Sauerstoff und Nahrung von den neu gebildeten Gefäßen zum RPE und zu den Fotorezeptoren verkürzt. Darüber hinaus kann die Kombination von PEDF-Protein mit einem Anti-VEGF-Arzneimittel synergistisch wirken und das koordinierte Wachstum neuer funktioneller Gefäße unterstützen, wodurch die Bildung von Fenestrierungen in der neu gebildeten Choriocapillaris verbessert wird. Ich bin davon überzeugt, dass PEDF allein oder in Kombination mit einem Anti-VEGF-Medikament im Vergleich zur klassischen Therapie vorteilhaft ist, indem die mit der Behandlung mit Anti-VEGF allein verbundene Nebenwirkung (d. h. die Entwicklung der geografischen Atrophie auf lange Sicht) verringert wird. Mit anderen Worten wird die Frage aufgeworfen, ob und wie lange PEDF die choroidale Neovaskularisation bei feuchter AMD „quiescent“ halten kann und, ob und wie lange PEDF die vorhandene Choriocapillaris bei trockener AMD stabilisieren kann.
Dieses Projekt hat große Bedeutung für die Entwicklung einer neuen Therapieoption für die feuchte AMD besonders für die Patienten die nicht oder nicht mehr auf die anti-VEGF Therapie ansprechen sowie für die trockene AMD wofür es derzeit keine Therapie gibt.