ProjektTagung – Politik der Göttinnen

Grunddaten

Akronym:
Tagung
Titel:
Politik der Göttinnen
Laufzeit:
11.10.2022 bis 31.12.2022
Abstract / Kurz- beschreibung:
Ziel der geplanten Konferenz ist das bisher wenig geachtete Verhältnis zwischen weiblichen Gottheiten und weiblichen politischen Figuren in der hellenistischen Zeit ausführlich zu erörtern. Mit dieser Zielsetzung sollen Experten aus der Altphilologie, der Alten Geschichte, der Kunstgeschichte, und der Religionswissenschaft zusammengebracht werden. Denn die Rolle der Frauen in der hellenistischen Zeit wurde in der jüngsten Forschung innerhalb verschiedener Branchen erforscht (Parodo 2018, Caneva 2012, Cusset et. al. 2020, Harder et al. 2021). Jedoch mit dieser Konferenz sollen die Resultate dieser historischen, philologischen und archäologischen Forschungen eingeflochten werden, sowie auch die jeweiligen Lücken ergänzt werden. Die früheren Studien fokussierten sich nämlich prinzipiell auf literarischen Quellen, wobei in dieser Tagung einen fachübergreifenden Dialog eröffnet werden soll. Die Einbeziehung epigraphischen, papyrologischen und numismatischen Quellen sollen dazu beitragen, den ideologischen Hintergrund zu konturieren, in dem die Überarbeitung sämtlicher griechischen Göttinnen im Rahmen eines politischen weiblich-konnotierten Programms konzipiert und erfolgt ist. Denn in den hellenistischen Höfen war die Legitimierung der neuen Macht und die Konstruktion einer bestimmten Identität von grundlegender Bedeutung. Neben dem König nahm allmählich auch die basilissa (Gr. “Prinzessin” oder “Königin”) Anteil an der politischen Macht ein, sodass neben den vergöttlichten König normalerweise auch die vergöttlichte Königin ihren Platz fand. Das letztere wurde in jüngster Zeit fallweise erforscht, wie z.B. Berenike II., die Ehefrau und Mitregentin von Ptolemaios III. Euergetes, die postum als Göttin verehrt wurde (Clayman 2013: 162-171). Die Religion spielte nämlich eine wichtige Rolle, denn neben der Bemühung um die Unterstützung der mächtigen Priesterkaste wurden in vielen Fällen griechische weibliche Gottheiten an den neuen Kontext angepasst oder fremde Göttinnen im griechischen Pantheon aufgegriffen (Caneva 2012), damit die neue sozio-politische Ordnung einheitlich und harmonisch untermauert werden konnte.

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Philologisches Seminar
Fachbereich Altertums- und Kunstwissenschaften, Philosophische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Philologisches Seminar
Fachbereich Altertums- und Kunstwissenschaften
Philosophische Fakultät

Geldgeber

Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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