Paläoumweltrekonstruktion anhand von Sedimenten archäologischer Fundstellen der Schwäbischen Alb, Oberschwaben und Neckartal

01.10.2022 bis 01.01.2024

Eine umfassende Interpretation von Siedlungsresten pleistozäner Jäger und Sammler gelingt nur unter Einbeziehung paläoökologischer Daten. Diese geben Aufschluss über die lokalen und regionalen Klima- und Umweltbedingungen, welche wiederum den ökologischen Rahmen für mobile Populationen und ihre Anpassungsstrategien bilden. In den vergangenen Jahrzehnten basierte die Rekonstruktion der paläoökologischen Umwelt des Spätpleistozäns und frühen Holozäns in Südwestdeutschland zumeist auf der Auswertung der Großfauna aus paläolithischen und mesolithischen Fundstellen und zu weitaus geringeren Anteilen auf botanischen Analysen derselben. Darüber hinaus spielten insbesondere für letztere Untersuchungen off-site-Archive eine große Rolle (z. B. Ammerried zwischen Tübingen und Herrenberg). Auch für die Datierung von Fundschichten jenseits der Reichweite der Radiokarbonmethode sind ökologische Analysen zur Eingliederung der einbettenden geologischen Horizonte in die Klimaphasen des letzten Glazials von entscheidender Bedeutung. Die Ziele des Projektes sind: (1) Paläoökologische, palynologische und biogeologische Untersuchungen an Sedimenten aus verschiedenen on- und off-site-Fundstellen der Schwäbischen Alb und angrenzender Regionen, insbesondere Oberschwaben (Olzreuter See) und oberes Neckartal (Ammerried) mit unterschiedlicher Zeitstellung (MIS 4 - MIS 1) sowie (2) eine höhere Auflösung der rekonstruierten Umweltveränderungen in Zusammenhang mit der Besiedlungsgeschichte der Schwäbischen Alb zwischen MIS 4 und MIS 2.