PreisDer erste Blick: Untersuchung der visuellen Wahrnehmung des Fötus im Mutterleib

Grunddaten

Titel:
Der erste Blick: Untersuchung der visuellen Wahrnehmung des Fötus im Mutterleib
Erhalten:
01.03.2025
Beschreibung:
Wann entwickeln sich grundlegende kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit und Wahrnehmung erstmals? Um diese Frage zu beantworten, untersuchen wir die pränatalen Ursprünge eines kognitiven Prozesses, der sowohl über Spezies hinweg als auch in der postnatalen menschlichen Entwicklung hochgradig konserviert ist [1]: die Aufmerksamkeit auf und die Wahrnehmung von Gesichtern. Wir prüfen die Machbarkeit der Verwendung gesichtsähnlicher Reize, um nach Hinweisen darauf zu suchen, dass kortikal abhängige Aufmerksamkeit und Wahrnehmung bereits vor der Geburt beginnen. Wir untersuchen die fetale Wahrnehmung gesichtsähnlicher Reize mithilfe von roten Leuchtdioden (LEDs) und Glasfaserkabeln. Visuelle Muster werden verwendet, um Aufmerksamkeit und Gesichtswahrnehmung pränatal zu untersuchen, während fetale Magnetoenzephalografien (MEG) und Magnetokardiografien (MCG) aufgezeichnet werden, um neuronale bzw. kardiale Reaktionen auf gesichtsähnliche Reize zu messen. Vorhandene Arbeiten legen nahe, dass die frühe Wahrnehmung gesichtsähnlicher Reize eher auf der allgemeinen „Kopflastigkeit“ des Reizes als auf spezifischen Gesichtsmerkmalen beruht. Unter Kontrollbedingungen werden kopflastige und zufällige visuelle Reize verwendet. Vor dem MEG-Experiment führen wir eine 2D-Ultraschalluntersuchung durch, um die fetale Lage und den Kopfumfang zu bestimmen. Nach dem Experiment wird die Ultraschalluntersuchung wiederholt, um Feten mit großen Lageverschiebungen zu erkennen. Während frühere Studien die Verhaltensreaktionen von Feten auf gesichtsähnliche Reize untersucht haben, wäre unsere Pilotstudie die erste, die neuronale Reaktionen auf derartige Reize untersucht. Diese neuronalen Erkenntnisse werden einen bahnbrechenden Beitrag auf dem Grenzgebiet der pränatalen Kognition leisten. Unsere Pilotstudie wird die Umsetzbarkeit jedes der folgenden Ziele anhand von 40 schwangeren Frauen als Teilnehmerinnen prüfen. Wir erwarten, dass etwa die Hälfte der Feten in Richtung der vorderen Gebärmutterwand, d. h. in Richtung des visuellen Reizes, blickt. Die andere Hälfte dient als Kontrollgruppe, da diese Feten so positioniert sind, dass sie unter ansonsten identischen Bedingungen nur diffuses Licht desselben Reizes wahrnehmen.

Empfänger/innen

Medizinische Fakultät
Universität Tübingen

Lokale Einrichtungen

Abteilung Innere Medizin IV
Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik (Department)
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät
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